Hembery: "Eine außerordentlich starke Formel-1-Saison"

Paul Hembery zieht aus Pirelli-Sicht ein zufriedenes Fazit der Saison 2012 - Vettel und Red Bull verdient Weltmeister: "Nach 20 Rennen setzt sich immer der Beste durch"

(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Jahr 2012 stand vor allem in der ersten Saisonhälfte im Zeichen der Pirelli-Reifen. Sieben verschiedene Sieger bei den ersten sieben Rennen des Jahres wurden nicht zuletzt deshalb möglich, weil sich die Teams schwertaten, die kniffligen italienischen Einheitsreifen ins richtige Temperaturfenster zu kriegen. Somit schwankte das Kräfteverhältnis im Feld beinahe von Rennwochenende zu Rennwochenende.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Für Paul Hembery sticht vor allem die erste Saisonhälfte 2012 heraus Zoom

Die Regeländerungen im Vorfeld der Saison 2012, die ein Verbot das abgasangeströmten Diffusors vorschrieben, taten ein Übriges, um das Feld näher zusammenzubringen. Man könnte auch sagen, um Red Bull näher ans Feld zu bringen. Im Lager von Pirelli jedenfalls herrschte angesichts der diesjährigen Abwechslung helle Freude.

"Im zweiten Teil des Qualifyings kam es des Öfteren vor, dass zwischen den 16 schnellsten Autos gerade einmal eine Sekunde lag. Im Jahr zuvor lagen schon mal eine halbe Sekunde bis acht Zehntel allein zwischen dem schnellsten und dem zweitschnellsten Auto", stellt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery im Gespräch mit 'GPUpdate.net' heraus.

Vettel und Red Bull die verdienten Champions

"Jedes noch so kleine Detail hatte große Auswirkung auf die Performance. Das sorgte für einen interessanten und aufregenden Beginn der Saison", sagt Hembery und unterstreicht: "Angesichts von acht verschiedenen Siegern und einem Titelkampf, der erst im letzten Rennen entschieden wurde, erlebten wir eine außerordentlich starke Formel-1-Saison."

Start zum Grand Prix der USA 2012 in Austin

Pirelli hat an den Geschehnissen der Saison 2012 nichts auszusetzen Zoom

In der zweiten Saisonhälfte kamen die Teams den Reifen mehr und mehr auf die Schliche. Zudem entschieden sich die Italiener gegen Ende der Saison des Öfteren für eine "etwas zu konservative Auswahl der Mischungen", wie Hembery zugibt. "Im Nachhinein ist man aber immer schlauer. Schließlich trafen wir die Entscheidung schon Monate im Voraus", gibt der Pirelli-Motorsportchef zu bedenken und ist unterm Strich froh, dass nicht das Gegenteil eingetreten ist: Eine zu aggressive Herangehensweise beim Auswählen der Mischungen, welche den WM-Kampf verzerrt hätte.

Sebastian Vettel und Red Bull sieht Hembery letztlich als verdiente Weltmeister einer hart umkämpften Saison an. "Über 20 Rennen hinweg wird sich der Beste durchsetzen. Da gibt es nicht viel Raum für Zufälle. Natürlich gibt es hier und da Zuverlässigkeitsprobleme oder Unfälle, aber über einen Zeitraum von 20 Rennen wird sich immer das beste Team durchsetzen. Es ist nicht allein der Fahrer, denn in allen Topteams stehen 600 oder 700 Menschen hinter dem Erfolg", so der Pirelli-Motorsportchef.