Heiße Phase bei Haas: "Man kann über das Auto sprechen..."

Die Vorbereitungen beim neuen Team Haas für die Saison 2016 laufen auf vollen Touren: Mittlerweile kann man sogar konkret über das Auto sprechen, sagt der Chef

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren haben sich Neueinsteiger in die Formel 1 traditionell schwer getan. Marussia musste viereinhalb Jahre warten, bis Jules Bianchi in Monaco die ersten Punkte der Teamgeschichte einfahren konnte. Die anderen beiden Neulinge 2010, Caterham (damals Lotus) und HRT, warteten bis zu ihrer Auflösung vergeblich auf Zähler, und selbst ein Gigant wie Toyota fuhr im ersten Jahr einst nur zwei Zähler ein.

Titel-Bild zur News: Günther Steiner, Gene Haas

Günther Steiner und Gene Haas haben eine klare Vision von ihrem Team Zoom

Mit verbesserter Zuverlässigkeit in allen Bereichen darf man daher die Frage stellen, welche Rolle das neue Team Haas bei seiner Ankunft in der kommenden Saison spielen wird. Manor-Marussia will die Amerikaner 2016 in Schach halten, doch die wollen mit der Roten Laterne nichts zu tun haben: "Wir wollen respektabel sein und einige Punkte einfahren", gibt Teamchef Günther Steiner gegenüber 'GPUpdate.net' als ambitioniertes Ziel aus.

Ob man das letzten Endes auch erreichen kann, ist aber eine andere Frage. Das weiß auch Steiner: "Man kann es nur schwer vorhersagen, weil man nicht weiß, wie stark die Konkurrenz ist. Man versucht quasi, ein bewegliches Ziel zu treffen", meint der Südtiroler. Doch beim Team Haas herrscht Aufbruchstimmung. Der neue Rennstall steckt mitten in den Vorbereitungen und liegt nach eigenen Aussagen gut im Zeitplan. "Es gibt einige kleinere Kopfschmerzen, aber nichts Größeres", betont Steiner.

Derzeit arbeitet man an drei Standorten in den USA, in England und in Italien und kommt langsam in die heiße Phase. Bislang musste man Infrastruktur und Personal aufbauen, mittlerweile ist man aber auch schon beim wichtigsten Teil angelangt: dem Auto. "Wir haben viel über das Konzept des Autos gesprochen, aber nie über die Teile des Autos - und jetzt sind wir in dieser Phase", freut sich Steiner, der mit seinem Team aller zwei Wochen im Windkanal von Ferrari zu Gast ist.

Und was ist mit den Fahrern, über die zuletzt so viel spekuliert wurde? "Sicherlich kommen viele Leute zu dem Schluss mit (Esteban) Gutierrez und (Jean-Eric; Anm. d. Red.) Vergne, weil wir enge Verbindungen zu Ferrari haben", sagt Steiner über die Gerüchte der vergangenen Wochen, "aber wir haben noch keine Favoriten". Zwar sei es sogar leicht, die Fahrer auf der berühmten Liste des Teams zu bekommen, doch bis zu einer Verkündung könnte noch ein wenig Zeit vergehen. "Aber hoffentlich können wir am Ende des Sommer etwas sagen."