• 22.02.2011 17:24

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Heidfeld warnt vor zu großen Erwartungen

Nick Heidfeld relativiert die Euphorie nach den Bestzeiten in Jerez und Valencia - Vertrag als Kubica-Ersatzfahrer bei Renault "offen"

(Motorsport-Total.com) - Gleich zweimal ließ Renault während der ersten beiden Testwochen dieses Winters mit einer Bestzeit aufhorchen - erst schlug Robert Kubica in Jerez de la Frontera zu, dann dessen Nachfolger Nick Heidfeld in Valencia. Doch zuletzt in Barcelona war der schwarz-goldene R31 mit knapp einer Sekunde Rückstand nur die Nummer vier der Zeitentabelle.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld hat vorerst nur einen Vertrag als Ersatzfahrer für Robert Kubica

Heidfeld warnt daher vor zu großen Erwartungen: "Alle, die nach meiner Bestzeit in Jerez und Roberts in Valencia gehofft haben, dass wir an der Spitze im Grid angekommen sind, muss ich leider etwas enttäuschen", schreibt er in einem aktuellen Blog auf seiner Internetseite und fügt an: "Wir sind hoffentlich gut dabei, aber ganz vorne scheint Red Bull zu sein. Wir arbeiten natürlich hart dran, dies zu ändern."

Unklar ist indes weiterhin die genaue vertragliche Situation von "Quick Nick", schließlich hat Renault von Anfang an ehrlich klargestellt, dass Kubica bei einem etwaigen Comeback unterstützt werden soll. Der Pole wurde inzwischen aus der Intensivstation entlassen und möchte noch diese Saison in die Formel 1 zurückkehren. Im schlimmsten Fall könnte das bedeuten, dass Heidfeld während der laufenden Saison aussteigen muss.

Sein Rechtsanwalt verweigert Angaben zu Vertragsinhalten, verrät dem 'Express' aber: "Das erinnert mich ein bisschen an die Ballack-Diskussion in der Nationalmannschaft. Da sagt ja auch keiner: Khedira muss Platz machen, wenn Ballack wieder fit ist. Das ist Leistungssport - und da entscheidet am Ende des Tages die Leistung, wer im Auto sitzt." Schließlich kann sich niemand vorstellen, dass Renault Heidfeld aus einem etwaigen WM-Kampf herausreißen würde...


Fotos: Nick Heidfeld, Testfahrten in Barcelona


Davon ist das Team jedoch noch weit entfernt, ebenso wie Kubica von einer Rückkehr. Insofern hat Eric Boullier im Moment ganz andere Sorgen: "Mit Respekt für Robert, wir wissen natürlich nicht, wann er wieder zurück sein kann", so der Teamchef, der gegenüber 'Motorsport-Total.com' bestätigt, dass Heidfeld einen "offenen Vertrag" unterschrieben hat. Sprich: Heidfeld bleibt im Auto, bis Kubica wieder fahren kann, Eric? "Genau", entgegnet er.