• 29.06.2006 22:49

  • von Inga Stracke

Heidfeld: "War viermal hintereinander in den Punkten"

BMW Sauber F1 Team Pilot Nick Heidfeld über die Rückkehr nach Indianapolis, seine Hoffnungen für das Rennen und das Standing der Formel 1 in den USA

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nick, wie wurdest du hier empfangen? Hast du seitens der Fans wegen 2005 einen Unterschied gemerkt?"
Nick Heidfeld: "Nein. Es war ganz positiv. Als ich am Flughafen ankam, war ich auch auf die Reaktionen gespannt, aber ich musste hierher zur Strecke das letzte Stück zu Fuß gehen und traf auf ein paar Fans, die alle Autogramme haben wollten und so weiter. Die, die keine Lust haben, werden halt gar nicht kommen. Die Reaktionen am Flughafen und hier waren aber positiv."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld würde ein Stadtrennen der Formel 1 in New York durchaus begrüßen

Frage: "Gibt es denn zusätzliche Aktivitäten für die Fans?"
Heidfeld: "Ich weiß nicht, ob BMW etwas Spezielles geplant hat, aber wenn ich so auf meine Liste gucke, sieht es aus wie an jedem anderen Wochenende auch."#w1#

Heidfeld amüsierte sich in New York

"Wir waren in New York. Leider nur zwei Tage, aber es war trotzdem sehr schön." Nick Heidfeld

Frage: "Was hast du an den Zwischentagen seit Montréal gemacht?"
Heidfeld: "Wir waren in New York. Leider nur zwei Tage, aber es war trotzdem sehr schön. Wir waren ein bisschen shoppen, das erste Mal in Soho, haben das 'Phantom der Oper' am Broadway gesehen und waren gut Essen."

Frage: "Ist deine Familie auch hier?"
Heidfeld: "Nein. Denen habe ich empfohlen, in New York zu bleiben - das ist ein bisschen spannender als Indianapolis."

Frage: "Wisst ihr mittlerweile, warum es im Qualifying in Montréal nicht geklappt hat?"
Heidfeld: "Nein. Ich glaube, es war wirklich das Wetter, denn in meinen Augen war es so, dass es bei manchen anderen Teams genau andersrum war."

Frage: "Es gibt also nichts, was ihr hier speziell anders machen müsst als vor einer Woche?"
Heidfeld: "Ja gut, wir hatten jetzt noch kein Meeting. Da werden wir das mit Sicherheit noch einmal ansprechen, aber ich wüsste jetzt nichts, nein."

Frage: "Wie liegt euch die Strecke hier? Was erwartest du von diesem Wochenende?"
Heidfeld: "Vom Aeropaket fahren wir das gleiche wie beim letzten Rennen, also mittleren Abtrieb, daher kann ich mir gut vorstellen, dass die Performance auch ähnlich sein wird wie in Kanada. Viele Neuerungen haben wir nicht am Auto, aber das ist innerhalb von nur einer Woche in Übersee auch nicht so einfach. Ich hoffe, dass wir wieder in die Punkte fahren können. Ich war jetzt viermal hintereinander in den Punkten, wenn ich mich nicht irre. Michael (Schumacher; Anm. d. Red.) und Alonso werden darüber lachen, aber für mich ist das ein Rekord, glaube ich. Ich hätte nichts dagegen, dass es so weitergeht."

Erinnerungen an 2005 sind durchweg negativ

"Beim Rausfahren habe ich gemerkt, dass die Fans wirklich sauer waren." Nick Heidfeld

Frage: "Welche Erinnerungen hast du an vergangenes Jahr?"
Heidfeld: "Natürlich schlechte, aber die habe ich schon hinter mir gelassen. Beim Rausfahren habe ich gemerkt, dass die Fans wirklich sauer waren. Sie haben rumgebrüllt, auch als wir aus dem Fahrerlager gefahren sind dann. Heute war das aber wirklich super."

Frage: "Glaubst du, dass die Vorfälle von 2005 in irgendeiner Weise Einfluss auf die Performance der Michelin-Reifen nehmen werden?"
Heidfeld: "Nein, das glaube ich nicht. Wir werden es am Wochenende sehen. Wir werden sicher haltbare Reifen haben, aber das sollte die Performance nicht beeinflussen. Ich gehe davon aus, dass man aus den Fehlern gelernt hat. Michelin stellt immer einen guten Reifen zur Verfügung, daher glaube ich nicht, dass wir hier schlechter als Bridgestone aussehen werden. Der Reifen muss halten, klar. Das ist sicher irgendwo ein Limit, aber ich glaube nicht, dass es irgendwo in eine Richtung geht, wo wir Performance verlieren."

Frage: "Du trennst also die Haltbarkeit des Reifens von der Performance?"
Heidfeld: "Nicht komplett, aber zum Teil ja. Man kann es nicht völlig loslösen."

Frage: "Spielt es auch eine Rolle, dass die Reifen jetzt wieder gewechselt werden dürfen?"
Heidfeld: "Es wäre mit Sicherheit noch härter für die Reifen, wenn wir die gesamte Distanz fahren würden, aber so knapp wird man da eh nicht kalkulieren, dass man sagt: 'Okay, der Reifen wird auseinander fallen, wenn wir bis zum Ende des Rennens fahren.'"

Frage: "Michael Schumacher sagt, dass der ganze Skandal der Formel 1 vielleicht sogar mehr Aufmerksamkeit in den USA gebracht hat..."
Heidfeld: "Das kann gut sein. Aufmerksamkeit bestimmt, aber sicher keine positive! Es wäre aber nicht schlecht, wenn deshalb mehr Leute zuschauen und wir dann ein gutes Rennen zeigen können."

Heidfeld ist für eine weltumspannende Weltmeisterschaft

"Ich finde es wichtig, dass wir als Weltmeisterschaft auf der ganzen Welt fahren." Nick Heidfeld

Frage: "Findest du es richtig, dass ein Rennen in den USA stattfindet?"
Heidfeld: "Für mich ist es nicht wichtig aus dem Grund, aus dem es für die FIA oder für die Werke wichtig ist, nämlich weil hier ein großer Markt vorhanden ist, aber ich finde es aus Fahrersicht ganz wichtig, dass wir als Weltmeisterschaft auf der ganzen Welt fahren. Das gehört einfach dazu."

Frage: "Was hältst du davon, in Las Vegas oder New York ein Rennen zu fahren?"
Heidfeld: "Ich hätte nichts dagegen, aber ich frage mich, wo man das in New York oder in Las Vegas machen soll. Das wäre wahrscheinlich schwierig umzusetzen. Ich habe aber nichts dagegen, oft an verschiedene Orte zu gehen, denn es ist interessant, neue Dinge kennen zu lernen und neue Strecken zu fahren."

Frage: "Hat die Formel 1 genügend PR, um sich in Amerika etablieren zu können, um auch Geld verdienen zu können?"
Heidfeld: "Keine Ahnung. Damit beschäftige ich mich nicht näher."

Frage: "Wie ist eigentlich der Stand der Dinge, was euren Heckflügel angeht? Müsst ihr eine zusätzliche Strebe anbringen?"
Heidfeld: "Ich weiß nur, dass der Flügel legal ist, aber nicht, warum daran etwas geändert werden sollte. Ich finde es eher positiv, dass wir mehr im Mittelpunkt stehen, denn das zeigt, dass wir uns gesteigert haben. Früher war Honda egal, was Sauber gemacht hat, aber auf einmal regen sie sich auf und verplempern hoffentlich ihre Zeit damit, mehr bei uns zu gucken als an sich selbst zu arbeiten."