Heidfeld sieht sich doppelt unschuldig
Gleich zweimal war Nick Heidfeld bei seinem Heimrennen in eine Kollision verwickelt, in beiden Fällen sieht er die Schuld nicht bei sich
(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld war erst am Morgen wieder an die Rennstrecke zurückgekehrt, denn die Nacht hatte er bei Patricia und dem Neugeborenen Baby namens Joda im Krankenhaus verbracht. Im Rennen lief es für den Mönchengladbacher zunächst alles andere als erfreulich, denn er krachte nach dem Start in der zweiten Kurve mit seinem Teamkollegen zusammen.

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Joda an Bord erlebte ein turbulentes Rennen...
"Mein Start war nicht so gut wie üblich, Robert hatte einen besseren Start als ich", berichtete der BMW Sauber F1 Team Pilot im 'RTL'-Interview. "Ich habe in der ersten Kurve eine gute Linie außen vorbei gewählt, wäre eigentlich vorbei gewesen, aber dann hat er mich außen in den Dreck geschickt und mir in der zweiten Kurve keinen Platz gelassen, sodass ich dort über den Randstein fahren musste. Da hat es natürlich wenig Grip. Dann hat es gekracht."#w1#
Über den Vorfall mit dem eigenen Teamkollegen ärgerte sich der Deutsche "tierisch" und hatte Glück, dass das Safety Car auf die Strecke kam und das Rennen unterbrochen wurde, sodass das Team eine gebrochene Spurstange austauschen konnte: "Ich hatte ein solch großes Problem, dass ich ansonsten wohl an die Box hätte fahren müssen."
"Danach war das Rennen für mich nicht so spannend, um ehrlich zu sein, denn ich hing jede Runde hinter dem Robert und war deutlich schneller", so der 30-Jährige weiter. "Wenn ich sehe, wo ich zum Schluss gelandet bin und wer auf dem Podium ist und die Pace, die ich alleine hatte, dann wäre da viel mehr drin gewesen. Deswegen ist es sehr ärgerlich."
Am Ende wurde es der sechste Rang, weil er sich in der vorletzten Runde - von den Kameras unbeobachtet - an Teamkollege Robert Kubica vorbeiarbeitete: "Da war schon Wut dabei, aber die Wut bringt nichts. Wenn ich mich von der Wut würde steuern lassen, dann wäre ich in diesem Rennen wahrscheinlich schon zehnmal abgeflogen."
Zuvor hatte er sich jedoch hart mit Ralf Schumacher duelliert, was erneut in einer Berührung und diesmal im Ausfall des Toyota-Piloten endete: "Er hat einen Fehler aus der Schikane heraus gemacht. Ich bin dann neben ihn gegangen. Er hat die Tür aufgelassen, ich war dann aber blöderweise auf abtrocknender Strecke innen im Nassen und konnte es dann leider nicht vermeiden, dass wir uns berühren. Das ist schade."
Eine Runde später hob Heidfeld an der Stelle die Hand empor, doch was wie eine Entschuldigung wirkte, war keine: "In meinen Augen hat er mir ja nicht genug Platz gelassen. Er hat mir die Tür aufgelassen und dann, als ich nichts mehr machen konnte, ist er reingezogen. Da konnte ich nichts mehr machen."
Die Rennleitung wird den Vorfall nach dem Rennen noch untersuchen und könnte eine Strafe aussprechen, die in Ungarn greifen würde. Heidfeld glaubt jedoch nicht, dass er bestraft werden wird: "Es ist klar, dass sie das untersuchen, da wir uns berührt haben. Klar, für den Ralf war das Rennen damit vorbei. Das ist natürlich gerade hier in Deutschland eine Katastrophe. Aber ich habe das natürlich nicht extra gemacht, mir wäre es lieber, ich wäre einfach so vorbeigeschlüpft."

