Heidfeld schlägt den Weltmeister - schon wieder!
Nick Heidfeld gewann in Magny-Cours ein elektrisierendes Duell gegen Fernando Alonso - Rückenbeschwerden waren im Rennen kein Thema
(Motorsport-Total.com/Premiere) - Bereits zum zweiten Mal nach Bahrain entschied Nick Heidfeld heute in Magny-Cours ein direktes Duell gegen Doppelweltmeister Fernando Alonso für sich: Die beiden lieferten sich gleich zweimal einen elektrisierenden Fight - und auch wenn "Quick Nick" den Silberpfeil einmal ziehen lassen musste, kam er schlussendlich vor ihm ins Ziel.

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Nick Heidfeld lieferte heute eine sehr kämpferische Vorstellung ab
Nachdem sich Alonso zu Beginn Nico Rosberg geschnappt hatte, wollte er auch mit dem BMW Sauber F1 Team Piloten kurzen Prozess machen. In der fünften Runde bremste er sich vor der vorletzten Kurve tatsächlich an Heidfeld vorbei, musste dafür aber die Ideallinie aufgeben und fiel so wieder zurück. Anschließend verteidigte sich Heidfeld perfekt, vor allem in der Adelaide-Haarnadel, in der es Alonso immer wieder außen probierte.#w1#
Heidfeld kam voll auf seine Kosten
Der harte, aber stets faire Rad-an-Rad-Fight habe "Riesenspaß" gemacht, erklärte Heidfeld nach dem Grand Prix von Frankreich: "Ich glaube, das ist etwas, was fast allen Fahrern Spaß macht, Zweikämpfe zu haben und näher beieinander zu sein in der Formel 1. Er hat es dann irgendwann geschafft und ist doch durchgeschlüpft, aber wir hatten bestimmt zehnmal einen richtig engen Zweikampf. Das war klasse!"
Das angesprochene Manöver von Alonso passierte nach dem zweiten Boxenstopp, als er sich in der Imola-Schikane entschlossen nach innen drängte und Heidfeld keine andere Wahl ließ als abzukürzen: "Er ist sehr gut aus der letzten Kurve rausgekommen und ich habe ihn sehr nahe gesehen", analysierte der BMW Sauber F1 Team Fahrer. "Ich bin auf die linke Seite gegangen, weil ich dachte, er schafft es nicht neben mich, aber er hatte zu viel Überschuss."
Als zu hart habe er die Aktion nicht empfunden: "Ich denke, es war von uns beiden fair. Ich werde mit Fernando noch sprechen, glaube aber, er sieht das genauso. Ihn wird es wahrscheinlich ein bisschen mehr geärgert haben, dass er so lange hinter mir hing, aber das war gutes Racing", sagte Heidfeld. Und: "Man schaut die ganze Zeit im Rückspiegel und man muss schauen, dass man nicht Kampflinie fährt, wenn er nicht dran ist, weil man sonst Zeit verliert."
Kampf war für den Ausgang entscheidend
Besondere Befriedigung zog der 30-Jährige dann aus der Tatsache, dass es sich nicht um einen reinen Showkampf handelte, sondern dass ihm sein beherztes Verteidigen schlussendlich wirklich zumindest eine Position einbrachte: "Es war nicht nur schön zum Anschauen, sondern es hat auch was gebracht, denn nach dem letzten Stopp war ich wieder vor ihm. Die ganze Arbeit war also nicht umsonst", meinte Heidfeld stolz.
Übrigens waren auch die Rückenprobleme kein Thema mehr: "Ich habe mich natürlich immer wieder reingespürt und habe mich dann ehrlich gesagt gefreut, dass das so problemlos ging nach dem Test letzte Woche und nach dem Freitag, wo das nicht so ganz perfekt war." Für Silverstone macht er sich "keine Sorgen. Ich habe eine Woche Zeit, mich darauf vorzubereiten. Ich bin hier behandelt und untersucht worden und gehe davon aus, dass das ab jetzt kein Problem mehr darstellt."

