Heidfeld: "Man spürt die Atmosphäre der Stadt"
Nick Heidfeld im Interview über die Stadt Singapur und die Rahmenbedingungen für die Fahrer, die weiter im Europarhythmus leben sollten
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nick, wie geht es dir hier mit dem Jetlag? Wegen der nach hinten versetzten Beginnzeiten muss man den Biorhythmus ja gar nicht umpolen. Wie gehst du damit um?"
Nick Heidfeld: "Wir sollten eigentlich im Europarhythmus bleiben, denn Rennen und Qualifying starten zu gleichen Zeiten wie in Europa. Dementsprechend bin ich gestern um 4:00 Uhr nachts ins Bett gegangen und heute erst um 11:30 Uhr aufgestanden. Vormittags ist halt nichts. Ich habe Briefings für das Team und für die Medien erst um Mitternacht."

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Nick Heidfeld freut sich auf das erste Nachtrennen in Singapur
Frage: "Stellt sich die Frage: Was hast du bis 4:00 Uhr gemacht?"
Heidfeld: "Ich wollte mich nicht ins Bett legen, also war ich spät Essen. Die Strecke bin ich erst um 12:00 Uhr abgelaufen. Danach war ich bei einem Teamevent von BMW. Also war ich am Rennwochenende bis 3:00 Uhr nachts auf einer Party! Es ist schon ein komisches Gefühl, an einem Rennwochenende um 3:00 Uhr morgens in einem Club zu sitzen und alle möglichen Leute vom Team zu treffen..."#w1#
Toller Überblick vom Hotelzimmer aus
Frage: "Wie gefällt die die Stadt allgemein?"
Heidfeld: "Die Strecke ist sehr gelungen. Auch die Atmosphäre ist gut und das Wetter auch, obwohl es weniger heiß ist als erwartet. Von meinem Hotelzimmer aus habe ich einen guten Überblick auf die Strecke, die bei Nacht beleuchtet ist. Die Stadt sieht da schon sehr schön aus. Die Sicherheitsstandards sind auch in Ordnung und es gibt viele langsame Kurven - ähnlich wie in Monaco. Es wird bestimmt interessant."
Frage: "Wie schwierig wird es, bei Nacht eine neue Strecke zu lernen?"
Heidfeld: "Es wird etwas schwieriger als auf anderen Strecken, aber unterm Strich sind die 20 besten Fahrer der Welt hier. Da sollte es keine Probleme geben. Wir haben ja auch die Trainings und die Simulationen. Das wird schon passen."
Frage: "Siehst du irgendwelche Überholmöglichkeiten?"
Heidfeld: "Es gibt zwei oder drei Geraden, aber es wird nicht einfach, auch wenn ich mir natürlich Überholmöglichkeiten wünsche. Es gibt eine enge Haarnadel, wo man nahe am Vordermann dranbleiben sollte, denn danach kommt eine lange Gerade. Ich hoffe, dass wir dort Überholmanöver sehen werden."
Frage: "Werden es dir langsam zu viele Stadtkurse?"
Heidfeld: "Nein. Ich mag Stadtkurse, solange sie sicher sind. Monaco ist eine fantastische Strecke, entspricht aber nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards. Valencia war okay und Singapur sieht auch ziemlich gut aus. Mehr kann ich aber erst nach meiner ersten Runde in einem Formel-1-Auto hier sagen."
Rennstrecke mitten in der City
Frage: "Was sagst du zu diesem Projekt hier?"
Heidfeld: "Sehr beeindruckend! Wie bei den anderen Stadtkursen ist es auch hier so, dass die Strecke aus dem Nichts mitten in der City entstanden ist. Da macht nicht nur das Fahren Spaß, sondern man spürt auch die Atmosphäre der Stadt im Cockpit. Hoffentlich kommen viele Zuschauer."
Frage: "Es war eine sensationell spannende Saison bisher. Wie ist es dir insgesamt ergangen?"
Heidfeld: "Es hätte besser gehen können, aber auch viel schlechter. Im Qualifying hatte ich manchmal Probleme, aber meistens konnte ich das im Rennen wieder gutmachen. Ich stand schon viermal auf dem Podium, also war es keine schlechte Saison. Hoffentlich können wir sie mit einem Hoch abschließen."
Frage: "Du sitzt im Sandwich zwischen Kimi Räikkönen und Heikki Kovalainen fest. Ein unbequemer Platz?"
Heidfeld: "Eigentlich nicht. Es ist angenehm, mit McLaren und Ferrari fighten zu können. Ich hoffe, dass ich am Ende vor den beiden sein werde."

