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Heidfeld: "Ich habe einen noch besseren Status"
Sauber-Petronas-Fahrer Nick Heidfeld erklärt im Interview, warum sein Status im Team in diesem Jahr noch besser ist
(Motorsport-Total.com/sid) - Sauber-Petronas-Fahrer Nick Heidfeld bestreitet in diesem Jahr seine dritte Formel-1-Saison. Der Mönchengladbacher gab 2000 mit dem Prost-Team sein Debüt in der Königsklasse des Motorsports, erlebte jedoch eine enttäuschende Saison ohne WM-Punkte. Um so besser lief es dagegen im vergangenen Jahr, als er gleich im dritten Saisonstart als Dritter auf dem Podium stand und zusammen mit seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen dem Schweizer Rennstall den vierten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft sicherte.

© Irlmeier
Nick Heidfeld hofft auf eine erfolgreiche 2002er-Saison
Entsprechen groß sind in diesem Jahr die Erwartungen an das Team von Peter Sauber und seine beiden Fahrer Nick Heidfeld und Neuling Felipe Massa. Trotzdem bekommt "Quick Nick" bisweilen wenig von dem Druck mit und will auch von Siegen noch nichts wissen, auch wenn er einen Grand-Prix-Sieg nicht ausschließt.
Heidfeld glaubt nicht, dass man die Leistung aus dem Vorjahr dieses Jahr übertreffen kann
Frage: "Nick Heidfeld, im vorigen Jahr waren Sie und Ihr Sauber-Team "Best of the Rest" in der Formel 1. Kann man das in dieser Saison noch einmal steigern?"
Nick Heidfeld: "Ich glaube kaum, weil nach der letzten Saison die Erwartungen an uns relativ hoch sind. Das war sogar schon so, bevor wir das erste Mal getestet haben. Man kann nicht erwarten, dass wir das Resultat von 2001 übertreffen. Wenn wir es wiederholen könnten, wäre das schon sehr gut."
Frage: "Wird durch den größeren Erwartungsdruck die Arbeit schwieriger?"
Heidfeld: "Wenn man den Druck an sich heranlässt, kann das die Aufgabe schon schwerer machen. Ich persönlich habe damit aber kein Problem, auch das Team arbeitet sehr konzentriert."
Frage: "Wie im vorigen Jahr mit Kimi Räikkönen haben Sie in Felipe Massa wieder einen Formel-1-Neuling als Teamkollegen. Ist Ihre Position im Team als erfahrenerer Pilot ähnlich wie 2001?"
Heidfeld: "Ich denke, dass ich momentan sogar einen noch besseren Status habe. Im vorigen Jahr waren beide Fahrer neu. Ich habe eine sehr gute Saison gezeigt und kenne das Team."
Heidfeld zum C21: "Ich habe mich von Beginn an wohl gefühlt"
Frage: "Konnten Sie Einfluss auf den Bau des neuen Autos nehmen?"
Heidfeld: "Es ist nicht so, dass ich zu den Ingenieuren gehe, und sage, bitte macht das so oder so. Das läuft über die ganze Saison, durch meine Kommentare, meine Kritik und meine Gespräche mit dem Team. Manchmal kommen Ideen, die ich dann weitergebe."
Frage: "Wie war der erste Eindruck vom neuen Sauber?"
Heidfeld: "Sehr positiv. Ich habe mich von Beginn an wohl gefühlt. Der Speed und die Standfestigkeit waren sofort da."
Frage: "Sauber bekommt den Ferrari-Motor vom Ende der letzten Saison. Und Ferrari fährt in Melbourne mit dem alten Auto. Kann man da vielleicht sogar Michael Schumacher ärgern?"
Heidfeld: "Ferrari hat vielleicht noch ein paar PS mehr und hatte ja schon in Suzuka ein modifiziertes Modell eingesetzt. Deshalb ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir sie packen können. Aber die Sprünge im Motorenbereich werden immer kleiner, und wir haben einen sehr guten und standfesten Motor."
"In einem Chaosrennen können wir gewinnen"
Frage: "In ihrem ersten Formel-1-Jahr gab es bei Prost keine Punkte, im zweiten Jahr bei Sauber den ersten Podiumsplatz. Jetzt fehlt nur noch der erste Sieg, oder?"
Heidfeld: "Natürlich ist das unser Ziel, auch wenn es unter normalen Umständen unwahrscheinlich ist. In einem chaotischen Rennen kann aber eigentlich jeder mal gewinnen."
Frage: "Ärgern Sie sich noch, dass McLaren-Mercedes anstatt Sie Kimi Räikkönen als Nachfolger von Mika Häkkinen verpflichtet hat?"
Heidfeld: "Ich war nie wirklich sauer, gefreut habe ich mich aber auch nicht. Kimi hatte eine gute Saison. Ich glaube nicht, dass er schlecht ist."
Frage: "Sie haben früher einmal gesagt, Ihr Traum wäre es, Weltmeister im 'Silberpfeil' zu werden. Ist das immer noch so?"
Heidfeld: "Das wichtigste Ziel ist, Weltmeister zu werden. In welchem Auto, das ist egal."
"Wir nutzen unser Potenzial gut aus"
Frage: "Welches Team sehen Sie als härteste Gegner im Kampf um den Platz hinter den drei Top-Teams?"
Heidfeld: "Nach den Eindrücken vom Ende der letzten Saison würde ich sagen Renault. Aber man muss die ersten Rennen abwarten. Im letzten Jahr waren die Honda-Teams unsere härtesten Gegner."
Frage: "Wo bestehen für Sauber noch Möglichkeiten, sich zu verbessern?"
Heidfeld: "Wir sind eines der Teams, das sein Potenzial gut ausnutzt. Der einfachste Weg wäre, über mehr Sponsoren mehr Geld zu finden. Aber das ist sehr schwierig."
Frage: "Was könnte man mit mehr Geld machen?"
Heidfeld: "Man könnte mehr Leute einstellen, aber ein Team muss langsam wachsen. Man könnte mehr Zeit im Windkanal verbringen, mehr Teile produzieren, auch mal wie die größeren Teams auf Verdacht etwas ausprobieren. In allen Bereichen wäre etwas mehr zu machen."

