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  • 28.07.2003 11:42

  • von Fabian Hust

Heidfeld: Hätte wohl mehr Rambazamba machen sollen

Nick Heidfeld über die Bevorzugung Kimi Räikkönens seitens McLaren-Mercedes und seine Chance auf ein Cockpit bei einem Top-Team

(Motorsport-Total.com) - Jetzt, wo sein Vertrag Ende des Jahres mit dem Sauber-Team ausläuft, muss Nick Heidfeld wieder an das Jahr 2001 denken, als McLaren-Mercedes seinen damaligen Teamkollegen Kimi Räikkönen unter Vertrag nahm. Heidfeld ? Ex-McLaren-Testfahrer und Mercedes-Zögling ? blieb im Regen stehen. Während der Finne seit zwei Jahren bei den Silbernen vorne mitfährt, ging es für den Mönchengladbacher bergab.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Ist Nick Heidfeld zu "normal" für die PR-Maschinerie eines Top-Teams?

An der Seite von Felipe Massa und in diesem Jahr neben Heinz-Harald Frentzen konnte sich der 25-Jährige zumindest achtbar aus der Affäre ziehen, die Sache mit McLaren-Mercedes wurmt den Deutschen aber bis heute. "Ich verstehe immer noch nicht, warum sie ihn gegenüber mir bevorzugt haben", so "Quick Nick" gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters'.

Es habe ihn damals zwar nicht überrascht, dass schlussendlich die Wahl auf Räikkönen fiel, schließlich habe das Team die Gespräche mit dem Formel-1-Debütanten bereits sehr früh aufgenommen: "Ich war schneller als er im Qualifying und im Rennen. Ich denke, dass ich eine gute Leistung gezeigt habe. Okay, er war in seinem ersten Jahr und ich in meinem zweiten aber ich war mit meiner Leistung dennoch zufrieden. Ich hoffe, die Leute sehen das."

Nick Heidfeld ist eher der ruhige Rennfahrer, der erst gar nicht versucht, im Rampenlicht zu stehen. Kimi Räikkönen ist noch einmal eine ganze Ecke ruhiger, aber dennoch hat er etwas Besonderes an sich. Vielleicht ist Heidfeld einfach zu "normal" für ein Top-Team: "Vielleicht hätte ich ein bisschen offensiver sein sollen, mehr Rambazamba machen sollen", so Heidfeld. "Aber das bin einfach nicht ich. Vielleicht hätte es meiner Karriere geholfen?"

Wie es mit Heidfeld im kommenden Jahr weitergeht, weiß noch niemand. Von Teamkollege Heinz-Harald Frentzen erhält der zehn Lenze jüngere Rennfahrer die volle Unterstützung: "Ich habe Peter gesagt, wenn er sich zwischen mir und Nick entscheiden müsse, dann soll er Nick behalten. Er hat seine Karriere noch vor sich", wird Frentzen vom 'Blick' zitiert, dem derzeit keine Angebote aus der Formel 1 vorliegen. Peter Saubers Kommentar: "Einen anständigeren Piloten als Frentzen kenne ich nicht!"

Heidfeld gibt an, mit "mehreren Teams" zu sprechen und erinnert auch noch einmal an den bestehenden Vertrag mit McLaren-Mercedes: "Wenn es nach mir ginge, dann könnte ich sofort dorthin gehen, aber das ist nicht meine Entscheidung." Eines Tages, so hofft Heidfeld, wird er für ein Top-Team fahren können: "Ich glaube, dass ich meine Chance bekommen werden, denn ich bin ja noch ziemlich jung."