Heidfeld: "Es ist unser Ziel, vor Ferrari zu sein"
Nick Heidfeld über seine zweite Podiumsplatzierung, spannende Duelle auf der Strecke und die Schwächeperiode von Ferrari
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nick, du warst das ganze Wochenende über schnell aber der zehnte Platz in der Startaufstellung und anschließend der dritte im Rennen ist fabelhaft und du siehst auch gar nicht verschwitzt oder überhitzt aus..."
Nick Heidfeld: "Nein, es war sehr heiß und wie gewöhnlich in heißen Rennen hat meine Trinkflasche nicht funktioniert. Das passiert immer dort, wo man das gar nicht haben möchte, vom Anfang bis zum Ende. Im Gegensatz zu den anderen zwei Jungs (Alonso und Trulli; Anm. d. Red.) musste ich sehr viel Druck machen da ich in der Qualifikation nur Zehnter war, weil ich einen Fehler in der zweiten Qualifikation machte und ich dachte, dass mich dieser das Rennen gekostet hat. Aber ich hatte einen sehr guten Start und ein paar gute Überholmanöver."

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Nick Heidfeld: Hände hoch oder ich schieße...
Frage: "Aus deiner Sicht war das ja ein interessantes Rennen. Du fuhrst zusammen mit Ralf Schumacher und warst danach direkt hinter Mark Webber und Giancarlo Fisichella..."
Heidfeld: "Ja, ich lag den Großteil des Rennens mit zwei anderen Autos zusammen, es waren also keine Zweikämpfe. Es gab zwei Leute, die vor mir fuhren und dann kam ich als drittes Auto, das involviert war. Es war sehr komplex aber sehr interessant und ich behielt die Oberhand."#w1#
Frage: "Was ist mit dem Auto, den Reifen und dem Motor?"
Heidfeld: "Offensichtlich war alles wirklich gut. Am Ende habe ich wie gewöhnlich versucht, den Motor ein wenig zu schonen, zur Rennmitte habe ich wirklich hart gepusht. Am Ende habe ich in den letzten zehn Runden nur noch den Abstand auf Montoya kontrolliert."
Frage: "Du hattest einen sehr guten Start, erzähle uns etwas über die erste Runde!"
Heidfeld: "Es war sehr wichtig, einen guten Start zu haben. Leider qualifizierte ich mich nur als Zehnter, schon in Melbourne wurden wir von den zwei Red Bulls aufgehalten, ich war aus diesem Grund sehr froh, sie überholen zu können und dann lag ich hinter Kimi, der mit ziemlich viel Sprit unterwegs war und mich ebenfalls ein wenig aufhielt. Schlussendlich war ich sehr glücklich über die dritte Position."
Frage: "Wie war das, als du Ralf Schumacher überholt hast?"
Heidfeld: "Es war ein Kampf zwischen drei Autos und das machte es sogar noch schwieriger und aufregender. Ich musste es einfach probieren und beurteilen, was als nächstes passieren würde und ich behielt schlussendlich einfach die Oberhand, es war sehr interessant und machte viel Spaß."
Frage: "Jeder andere deutsche Fahrer musste im Schatten von mindestens einem der Schumacher-Brüder leben, wenn nicht im Schatten beider, und heute hast du sie beide geschlagen. Wie fühlt sich das an?"
Heidfeld: "Ich fahre nicht in der Formel 1, um im Rampenlicht zu stehen, weißt du? Ich bin ziemlich glücklich, im Schatten zu stehen und auf dem Podium ins Ziel gekommen zu sein."
Frage: "Du und dein Teamkollege Mark Webber lagen im Rennen sehr eng beieinander und ihr kamt euch durch den Zwischenfall zwischen Mark und Fisichella sehr nahe. Gab es zwischen euren Autos einen großen Unterscheid und wo habt ihr einen Vorteil gegenüber ihm?"
Heidfeld: "Das ist ziemlich schwierig zu sagen, denn zu Beginn lag ich drei Plätze hinter ihm und wurde ein wenig von Kimi aufgehalten. Und als ich hinter Mark lag, dachte ich, dass ich ein wenig schneller bin, aber da kämpfte er mit Fisi, es ist also schwierig zu beurteilen."
Frage: "Hattest du schon eine Möglichkeit, den Zwischenfall zu beurteilen?"
Heidfeld: "Ich denke, dass Mark ein wirklich gutes Manöver an Fisi in der vorletzten Kurve vollführt hat, aber sein Ausgang auf die Rückgerade war nicht so gut. Es sah so aus, als hätte Fisichella ein Problem mit seinem Auto, das Handling schien nicht sehr gut und er kam in der letzten Kurve innen an Mark heran, aus meiner Sicht sah es so aus, als hätte er ein wenig zu stark gebremst und war dann geradeaus gerutscht. Das kann passieren."
Frage: "Denkst du, dass du die Möglichkeit hast, in dieser Saison vor Michael Schumacher und Ferrari zu bleiben?"
Heidfeld: "Natürlich, es ist unser Ziel, vor Ferrari zu sein und alle anderen Teams zu schlagen. Die Frage ist, wie gut der neue Ferrari sein wird. Im Moment kämpfen sie definitiv und es ist offensichtlich, dass sie nicht mehr das schnellste Team sind wie in den letzten paar Jahren, als sie dominierten. Ich denke, dass dies eine völlig andere Situation für sie ist, das sind sie nicht gewohnt und es wird interessant sein zu sehen, wie sie damit umgehen."

