• 29.10.2002 13:51

Heidfeld: "Das Verbot der Teamorder wird scheitern"

Nick Heidfeld spricht im Interview über die geplanten Reglement-Änderungen, die ab der kommenden Saison gelten sollen

(Motorsport-Total.com/sid) - Frage: "Nick Heidfeld, wie ist Ihre Meinung zu den Regeländerungen in der Formel 1?"
Nick Heidfeld: "Im Großen und Ganzen sehe ich die Änderungen sehr positiv und sinnvoll. Man sollte allerdings weitere Überlegungen anstellen, vor allem sollten mehr Überholmanöver geschaffen werden. Die Dominanz von Ferrari wird sich allerdings nur in geringem Maße ändern. Das ist aber auch richtig so, denn wir betreiben immer noch Sport. Und da sollte derjenige gewinnen, der auch den besten Job gemacht hat."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld glaubt nicht, dass die Stallorder kontrollierbar ist

Frage: "Finden Sie die Abschaffung der Teamorder gut?"
Heidfeld: "Die Idee finde ich gut. Allerdings wird das Verbot der Teamorder an der Umsetzung scheitern, da die ganze Sache doch sehr schwer zu kontrollieren ist."

Frage: "Eine der spektakulärsten Änderungen ist sicher die neue Qualifying-Regel..."
Heidfeld: "Die Regelung gefällt mir. So etwas hatte ich bereits in meiner Go-Kart-Zeit. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Startaufstellung mehr vermischt. Fehler der Fahrer und das Wetter werden zunehmend entscheidend. Spannung für die Zuschauer ist somit garantiert."

Frage: "Wird auch die neue Reifenregel die WM spannender machen?"
Heidfeld: "In dieser Saison wäre diese Regelung den Michelin-Teams McLaren und Williams entgegen gekommen. Ich denke, das wird auch in der kommenden Saison so sein. Das könnte mehr Pfiff in die WM bringen. Für die Bridgestone-Teams dürfte sich nur wenig ändern."

Frage: "Was sagen Sie zum neuen Punktesystem?"
Heidfeld: "Das kommt unserem Sauber-Team sehr entgegen. Jetzt gibt es auch für die Plätze Punkte, um die wir uns zuletzt häufig mit anderen Teams gestritten haben. In dieser Saison war die WM-Wertung nicht zu 100 Prozent repräsentativ. Es gehörte viel Glück dazu, in die Punkte zu fahren. Mannschaften die regelmäßig auf Rang sieben oder acht gefahren waren, gingen leer aus. Durch die Regelung werden die Teams mit wenigen Ausfällen bevorteilt. Und da waren wir in dieser Saison sehr konstant. Insgesamt sollte die WM damit später entschieden werden."

Frage: "Wie beurteilen Sie die Streichung des Großen Preises von Belgien in Spa?"
Heidfeld: "Das ist sehr schade. Wir waren dort in den letzten beiden Jahren zwar nicht sehr erfolgreich, allerdings ist Spa eine sehr schöne und anspruchsvolle Strecke."

Frage: "Die Entscheidungen zur Kosteneinsparung wurden fast durchweg abgelehnt. Wie finden Sie die Möglichkeit zur freiwilligen Beschränkung der Testtage?"
Heidfeld: "Das ist sehr positiv für die kleineren Teams, die nicht das Geld für zusätzliche Trainingsfahrten haben."