• 19.06.2008 15:15

Heidfeld arbeitet an der Qualifying-Pace

In der Qualifikation hatte BMW Sauber F1 Pilot Nick Heidfeld zuletzt Probleme, nach dem Test in Barcelona hofft er, der Lösung näher gekommen zu sein

(Motorsport-Total.com) - Am heutigen Mittag traf sich BMW Sauber F1 Pilot Nick Heidfeld im Fahrerlager in Magny-Cours mit den Journalisten zu seiner Presserunde. Dabei beantwortete er die Fragen der Reporter über die Testfahrten in Barcelona, seine Gefühle nach dem Kanada-Grand-Prix und seine Erwartungen im Kampf der Topteams.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld hofft, dass er seine Probleme im Qualifying lösen kann

Frage: "Nick, wie war der Test vergangene Woche in Barcelona?"
Nick Heidfeld: "Es war ein guter Test. Wir hatten mit dem Wetter ziemliches Glück, nur am dritten Tag hat es etwas genieselt. Aber es hat nicht so geregnet, dass der Kurs über längere Zeit nass gewesen wäre. Das war auch gut für mich. Ich musste viele ganz normale Dinge testen, aber meine Priorität war, in Sachen Abstimmung ein paar Sachen auszuprobieren. Normalerweise testen wir nur Flügel und neue Teile und haben für die Abstimmung keine Zeit. Aber nach den Problemen, die ich in letzter Zeit vor allem im Qualifying hatte, habe ich mich auf Abstimmungstests konzentriert."#w1#

Frage: "Fühlt sich das Auto jetzt besser an?"
Heidfeld: "Ja, ich denke, dass wir gute Fortschritte gemacht haben, die mir nicht nur im Qualifying weiterhelfen sollten, sondern auch bei der Rennpace, die ohnehin nicht so schlecht war. Ich denke, dass das Auto jetzt schneller und einfacher zu fahren ist."

Problemfall neue Reifen

"Das größte Problem war die meiste Zeit, das volle Potenzial von neuen Reifen zu nutzen." Nick Heidfeld

Frage: "Was war vorher so schwierig daran?"
Heidfeld: "Nun, wie ich gesagt habe, war die Rennpace für gewöhnlich gut. Wie in Kanada, wo ich die zweitschnellste Rennrunde gefahren bin. Ich hatte in dieser Saison auch schon eine schnellste Rennrunde, aber ich hatte im Qualifying ein paarmal Probleme. Ich denke, das größte Problem war die meiste Zeit, das volle Potenzial von neuen Reifen zu nutzen. Die scheinen im Rennen, wenn man mehrere Runden fährt, zu funktionieren und ich denke, dass es zwei Probleme gab. Das eine Problem war, die Reifen auf Temperatur zu bringen und das andere Problem war, dass das Auto mit neuen Reifen unruhig war. Das war eher bei den weicheren Reifen so."

Frage: "War das Auto sehr unruhig?"
Heidfeld: "Bei mir schon, deshalb haben wir ein paar Dinge ausprobiert und ich denke, dass wir einige gute Änderungen gefunden haben."

Prozess statt plötzliche Lösung

"Es ist leider eher ein Prozess. Ich dachte, ich könnte das Problem schneller lösen." Nick Heidfeld

Frage: "Ist das Problem jetzt endgültig gelöst?"
Heidfeld: "Das weiß ich noch nicht, das werden wir hier sehen. Ich weiß nur, dass wir in Barcelona einen guten Schritt nach vorn gemacht haben. Am Anfang hatte ich gehofft, dass wir eine Sache ausprobieren und es - bumm - plötzlich funktioniert. Aber jetzt habe ich eher das Gefühl, dass es an einer Reihe von kleineren Dingen liegt. Schon vor dem Test hatten wir einige gute Ideen, die funktioniert haben. Jetzt merke ich noch mehr Veränderungen und bin optimistisch, dass wir in die richtige Richtung gehen. Ich gehe aber nicht mehr davon aus, dass mein Qualifying plötzlich fantastisch wird, weil wir eine Sache ändern. Es ist leider eher ein Prozess. Ich dachte, ich könnte das Problem schneller lösen."

Podium in Kanada 2008

Doppelsieg : BMW Motorsportdirektor Mario Theissen mit seinen Piloten Zoom

Frage: "Wie denkst du jetzt über das Ergebnis von Kanada?"
Heidfeld: "Nicht viel anders als direkt nach dem Rennen."

Frage: "Du hast nicht besonders glücklich ausgesehen..."
Heidfeld: "Nein, ich war nicht völlig zufrieden, da ich die Chance hatte, meinen Grand Prix zu gewinnen. Aber für das Team war der mit einer perfekten Teamstrategie geholte Doppelsieg ein klasse Ergebnis. Da ich auf einem Stopp unterwegs war und Robert Kubica auf zwei Stopps, hätte ich Glück gehabt, wenn ich den Sieg geholt hätte, selbst wenn es noch eine Safetycarphase gegeben hätte. Es war großartig für das Team, aber man kann natürlich selbst nicht zufrieden sein, wenn man so nah an seinem ersten Sieg ist."

Mittendrin in den Top 3

Frage: "Wie siehst du deine Chancen an diesem Wochenende? Was erwartest du dir?"
Heidfeld: "Wir sind jetzt in dieser Saison schon ein paar Rennen gefahren, deshalb gibt es ein ungefähres Bild, wer wo steht. Bisher waren wir in dieser Saison an jedem Wochenende recht stark. Es hat ein bisschen Glück gebraucht, um in Kanada den Doppelsieg zu holen, deshalb darf man nicht davon ausgehen, dass wir jetzt gewinnen. Wir hatten Glück mit den Umständen und mit dem Unfall von Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton, sonst wäre es schwieriger geworden."

"Wir haben eine gute Pace und sind im Vergleich zu den anderen Teams am zuverlässigsten." Nick Heidfeld

"Aber wir haben eine gute Pace und sind im Vergleich zu den anderen Teams am zuverlässigsten. Ich hoffe, dass das so bleibt. Auch machen wir Fahrer nicht viele Fehler. Zudem haben wir im Moment gute Strategien und es kommt nicht von ungefähr, dass Robert die Weltmeisterschaft anführt und wir derzeit nah an Ferrari und klar vor McLaren sind. In Sachen Pace fehlt es uns noch ein bisschen, aber alles in allem haben wir ein sehr gutes Paket."

Frage: "Kann man diese Lücke in diesem Jahr schließen?"
Heidfeld: "Das hoffen wir, aber man nicht vorhersagen, was passieren wird. Ich denke, dass es während der Saison schwerer ist aufzuschließen, als im Winter. Zumindest haben wir das in den vergangenen drei Jahren so erlebt. wir geben natürlich alles, aber ich denke, dass es nicht so leicht wird."