Head: Neue Motorregeln nicht gut für die Formel 1
BMW-Williams-Technikdirektor Patrick Head ist gegen den Vorschlag, die Motorenzahl pro Grand Prix zu beschränken
(Motorsport-Total.com) - BMW-Williams-Technikdirektor Patrick Head ist über den Vorschlag, das Motorreglement zu ändern, unzufrieden. Um die Kosten im Grand-Prix-Sport zu reduzieren hatte Max Mosley, Präsident des Motorsportweltverbands FIA, den Vorschlag geäußert, jedem Fahrer nur noch ein oder maximal zwei Motoren pro Rennwochenende zur Verfügung zu stellen.

© BMW
Technikdirektor Patrick Head ist gegen eine Änderung des Motorreglements
Bisweilen reisen die Teams zum Teil mit einem Duzend und mehr Motoren zu den Rennwochenenden, wobei stets auch sogenannte Qualifikationsmotoren dabei sind, die nur im Abschlusstraining eingesetzt geht, wenn Jagd auf die Bestzeit gemacht wird. Diese Motoren würden keine Renndistanz überstehen, halten aber die zwölf Runden im Qualifikationstraining und bieten noch etwas mehr Leistung.
Ursprünglich hieß es, dass das Motorreglement bis 2007 unverändert bleibt ? ebenfalls um die Kosten in Grenzen zu halten, da neue Regeln stets neue Entwicklungsprozeduren mit sich ziehen. Besagter Vorschlag soll jedoch schon 2003 umgesetzt werden. Damit ist Patrick Head jedoch nicht einverstanden.
"Ich bin sehr enttäuscht über die Vorschläge", zitiert 'Autosport' Patrick Head. "Max Mosley hat gesagt, dass die Regeln bis 2007 gleich bleiben und nun eine Regel vorschlug, die nicht im Sinne der Motorenhersteller ist."
Der Technikdirektor sieht die Regeländerung als keineswegs einfach an. "Das ist eine große Änderung wie die Änderung von der Zylinderzahl", erklärte der Brite weiter und befürchtet, dass nicht alle Motorenhersteller in der Lage sein könnten, Aggregate zu bauen, die 800 Kilometer lang halten. Daher könnte es sein, dass die Teams im Freien Training nur noch wenige Runde drehen, um im Rennen keinen Motorschaden zu riskieren. "Aber ist das gut für die Formel 1?", fragt Patrick Head.
Ohnehin herrschte zuletzt unter den Teamchefs noch keine Einigkeit über das neue Reglement. Zwar stimmen die meisten Teams überein, dass Geld eingespart werden sollte, warnen aber gleichzeitig davor, das Reglement zu schnell zu ändern. Darüber hinaus befürchten Kritiker, dass das eingesparte Geld etwa in die Entwicklung der Motoren gesteckt wird und schließlich doch nichts eingespart wird.
Am (morgigen) Dienstag will der Weltrat des Motorsportweltverbands FIA auf seiner Sitzung über den Vorschlag und die mögliche Umsetzung beraten.

