Head: Erneute Kritik an Ferraris Teamorder-Politik

(Motorsport-Total.com) - Österreich und USA 2002 sind offenbar noch immer nicht vergessen ? zumindest bei den Konkurrenten Ferraris. Patrick Head, Technischer Direktor des Williams-Teams, hat jedenfalls zum wiederholten Male öffentlich an der damaligen Vorgehensweise der Truppe aus Maranello in Bezug auf ein manipuliertes Rennergebnis Kritik geübt.

© BMW-Williams

Patrick Head übte wieder Kritik am früheren Vorgehen des Ferrari-Teams

"Ferrari hat der Formel 1 letztes Jahr keinen guten Dienst erwiesen", wird Head derzeit von der britischen Presse zitiert. "Sie haben das getan, was ihrer Meinung nach ihren eigenen Interessen am meisten half, aber auf die Interessen der Formel 1 wurde dabei nicht geachtet." Der Brite spielte mit diesem Statement auf den umstrittenen Positionswechsel in Spielberg 2002 an, als Rubens Barrichello auf Anweisung der Kommandobrücke in der letzten Kurve für Michael Schumacher zur Seite fahren musste.

Für Williams, so Head, käme eine derartige interne Politik nicht in Frage: "Wir haben zwei sehr starke Fahrer, und wir haben grundsätzliche Regeln im Hintergrund, wie sie sich in speziellen Situationen zu verhalten haben. Das ist nicht die gleiche Position wie bei Ferrari." In der Vergangenheit hat das Team aus Grove bekanntlich stets auf Stallregie verzichtet ? Head und sein Partner Frank Williams sind dafür bekannt, nur in Ausnahmesituationen ins Renngeschehen einzugreifen.

Das Argument Jean Todts, man wolle nur die Erfolgsaussichten optimieren, lässt Head nur eingeschränkt gelten: "Wir haben in der Vergangenheit Konstrukteursweltmeisterschaften gewonnen. 1986 zum Beispiel haben wir diesen Titel überlegen geholt, aber die Fahrermeisterschaft ging trotz zweier Spitzenfahrer verloren. Andererseits belegten wir 1987 dann die Plätze eins und zwei." Zumindest offiziell sind derartige Überlegungen sowieso kein Thema mehr ? schließlich sind Teamorder 2003 verboten...