• 23.01.2006 15:52

Haug: "Wir wollen an die letzten Rennen anschließen"

Mercedes-Motorsportchef Nobert Haug über die Saisonziele mit dem neuen MP4-21 und die Einschätzung der Gegner

(Motorsport-Total.com/sid) - Nach den beiden Vize-Titeln des Vorjahres soll der neue Silberpfeil MP4-21 McLaren-Mercedes wieder ganz an die Spitze der Formel 1 führen. Am Montag absolvierte der neue Bolide in Barcelona seine Jungfernfahrt. "Wir checken erst einmal alles durch und gehen die Dinge konservativ an", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, der aber mit den ersten Runden von Testpilot Pedro de la Rosa sehr zufrieden war, dem 'Sport-Informations-Dienst'.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa bei den Testfahrten im spanischen Barcelona

Noch ist das Auto im ungewohnten Orange lackiert, der traditionellen Farbe von McLaren. Das endgültige Design, natürlich weiter in Silber, wird in rund drei Wochen vorgestellt. Im Lauf dieser Woche werden auch die Stammpiloten Kimi Räikkönen und Juan-Pablo Montoya ihre erste Bekanntschaft mit dem neuen Dienstfahrzeug machen.#w1#

Die Zielsetzung des schwäbisch-britischen Rennstalls für 2006 ist ganz klar. "Wir wollen an die letzten Rennen anschließen", wünscht sich Haug: "Mit dem alten Auto haben wir sechs der letzten sieben Rennen gewonnen."

Insgesamt kam McLaren-Mercedes 2005 auf 10 Siege in 19 Rennen, Fahrer- und Markentitel schnappten den Silbernen allerdings der Spanier Fernando Alonso und dessen Renault-Team weg. Aufbauend auf dem MP4-20 wurde das neue Auto weitgehend neu entwickelt, um dem neuen Reglement mit Acht- statt der bisherigen Zehnzylindermotoren zu entsprechen. Durch die neuen Triebwerke verlieren die Autos rund 150 PS.

"Die Aufgabenstellung durch den V8 ist, auf der einen Seite den Luftwiderstand zu reduzieren und auf der anderen Seite möglichst viel Abtrieb zu erzeugen", sagte Haug: "Wir hatten eine gute Basis, aber wenn die Konkurrenz die aerodynamischen Anforderungen besser umsetzt, ist man schlechter."

Insgesamt rund fünf Wochen bleiben dem Team bis zum Saisonauftakt am 12. März in Bahrain, um das neue Auto perfekt abzustimmen oder noch gezielt zu verbessern. "Komfortabel ist die Testzeit nie, aber in fünf Wochen kann man einiges machen. Wir müssen jetzt mit hohen Belastungen die Limits ausloten", sagte Haug.

Wen genau er als schärfsten Konkurrenten sieht, darauf wollte sich Haug noch nicht festlegen. "Dafür ist das Überraschungspotenzial der Formel 1 zu groß", sagte er. Zumindest eine Einschätzung verriet er aber schon: "Ferrari wird deutlich stärker sein als im letzten Jahr."