Haug: "Wer Druck nicht mag, mag die Formel 1 nicht"

Das Mercedes-Team lässt sich trotz des Doppelausfalls in Melbourne nicht aus dem Konzept bringen - Norbert Haug mit Durchhalteparolen

(Motorsport-Total.com) - Im Vorfeld des Grand Prix von Malaysia in Sepang ist die Marschrichtung beim Mercedes-Rennstall klar. Nach dem Doppelausfall beim Saisonauftakt in Melbourne kann es für die Truppe rund um die Piloten Michael Schumacher und Nico Rosberg ab sofort nur darum gehen, sich nach vorn zu orientieren. "Wir wollen uns steigern. Das muss aber durch Leistung auf der Strecke passieren und nicht durch ankündigende Worte", so die Forderung von Motorsportchef Norbert Haug gegenüber der 'dpa'.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Norbert Haug: Mit der aktuellen Situation nicht zufrieden, aber vertraut

Nach Aussage Haugs wurde in den vergangenen Tagen sowohl in Brackley wie auch in Brixworth fieberhaft gearbeitet, um den in Australien zum Vorschein gekommenen Schwierigkeiten auf den Grund zu gehen. "Wir hatten in Melbourne nach Zuverlässigkeitsproblemen in den Trainingssitzungen keine gute Fahrzeugabstimmung gefunden und als Konsequenz daraus keinen guten Start in die neue Saison - weder im Qualifying noch im Rennen", weiß der Deutsche.

Um Abhilfe zu schaffen, will man sich zunächst auf die eigenen Stärken und Schwächen konzentrieren, bevor man sich mit der direkten Konkurrenz messen kann. "Wir müssen zeigen, wo wir stehen", so Haug. Im Unterschied zu den starken Testeindrücken aus Barcelona präsentierten sich in Melbourne nicht nur Red Bull, Ferrari und McLaren in besserer Verfassung als Mercedes, auch Renault scheint derzeit einen Schritt voraus zu sein.

Was die teaminterne Hackordnung betrifft, so wies Rosberg seinen Teamkollegen Schumacher in Melbourne einmal mehr in die Schranken - ein Umstand, der auch Haug nicht verborgen geblieben ist: "Nico muss sich vor keinem Fahrer im Feld verstecken und könnte nach meiner Einschätzung eine ernstzunehmende Messlatte für alle Konkurrenten sein."

Bis es soweit ist, wird Mercedes allerdings zunächst die Probleme am neuen MGP-W02 lösen müssen. Langfristig gesehen kann es für das Team jedenfalls nur eine Richtlinie geben. "Der Sieger der letzten Rennen ist stets die alleinige Messlatte für alle im Feld", so Haug mit Blick auf die überragende Leistung von Red Bull beim ersten Rennen der Saison 2011.

Mit der aktuellen Situation ist man bei Mercedes durchaus vertraut. Grund, verfrüht in Panik zu verfallen, sieht der Motorsportchef angesichts der Schwierigkeiten in Melbourne und des dadurch gestiegenen Drucks jedenfalls nicht: "Wer Druck nicht mag, mag die Formel 1 nicht."