Haug über Hamilton: "Da muss er durch"

Lewis Hamilton erlebt die schwierigste Saison seiner Karriere, doch Mercedes-Sportchef Norbert Haug glaubt nicht, dass er daran zerbrechen wird

(Motorsport-Total.com) - Beim Saisonauftakt in Melbourne fuhr Lewis Hamilton noch als Dritter über die Ziellinie, doch der bisher einzige Podestplatz in der laufenden Saison wurde ihm später wegen der leidigen "Lügenaffäre" aberkannt. Seit drei Rennen ist der WM-Elfte komplett ohne Punkte. Trotzdem geht der amtierende Champion mit der Krise laut Mercedes-Sportchef Norbert Haug "sehr konstruktiv" um.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug und Lewis Hamilton

Ein Bild aus besseren Tagen: Norbert Haug mit Lewis Hamilton auf dem Podium

"Er arbeitet sehr hart und er hatte natürlich in diesem Jahr schon seine Frustmomente, aber er weiß, dass im Moment wohl keine Bäume auszureißen sind - gerade auf solchen Strecken, wie sie jetzt kommen. Damit muss er umgehen", so Haug, der für den bevorstehenden Grand Prix von Großbritannien auf der aerodynamisch anspruchsvollen Rennstrecke in Silverstone besonders pessimistisch ist, weil schnelle Kurven Gift für den MP4-24 sind.#w1#

Dass der in allen bisherigen Rennserien erfolgsverwöhnte Hamilton an der aktuellen Situation zerbrechen könnte, glaubt der Deutsche nicht: "Da muss er durch, wie man so schön sagt. Da zerbricht er auch nicht daran, ganz sicher nicht. Es ist kein Novum und es ist auch kein Einzelfall - eher andersherum: Es ist ungewöhnlich, dass man in die Formel 1 kommt und sofort die Möglichkeit hat, neun Podiumsplätze in Folge zu holen", verweist Haug auf den Traumeinstand im Jahr 2007.

"Ich verweise wieder auf die Statistik, die ja wie ein Bankkonto des Fahrers ist", sagt Haug und verweist neuerlich darauf, dass seit Hamiltons Formel-1-Einstieg niemand mehr Punkte geholt hat. "Klar kann man sagen, dass man sich davon nichts kaufen kann, ich sage jedoch, von einem Bankkonto kann man sich durchaus etwas kaufen! Das Konto zeigt die Wertigkeit des Fahrers. Mit über fünf Punkten pro Rennen ist er immer noch der erfolgreichste Fahrer im Feld."

¿pbvin|512|1625|hamilton|0pb¿Gleichzeitig findet der 56-Jährige, dass die Krise sogar etwas Gutes haben könnte - Stichwort "charakterbildend": "Das beste Beispiel ist Jenson Button", philosophiert Haug. "Der hat das sieben oder acht Jahre lang 'genossen' und heute hat er sechs von sieben Rennen gewonnen. Dazu möchte ich gleich sagen: Es stimmt nicht, dass es nur auf das Auto ankommt. Es kommt auf das Auto und einen fehlerlosen Fahrer an."

"Es gibt jetzt natürlich Leute, die versuchen, Druck auf Lewis zu machen, dass Button besser sei als er, aber das ist alles Part of the Game. Klar wünscht sich Lewis eine andere Voraussetzung, aber er arbeitet sehr hart und konstruktiv daran", so der Mercedes-Sportchef. Diese Arbeit findet zum Teil in der McLaren-Fabrik im britischen Woking statt: "Er ist sehr viel im Simulator, um Verbesserungen herauszufinden."

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