Hamilton über gute Jahre, schlechte Jahre
Champion Lewis Hamilton hat nach eigener Aussage keinerlei Motivationsprobleme, trotz des mäßigen McLaren-Mercedes MP4-24
(Motorsport-Total.com) - Nach zwei grandiosen ersten Jahren in der Formel 1 erlebt Lewis Hamilton so etwas wie die "Entdeckung der Langsamkeit". Der aktuelle McLaren-Mercedes MP4-24 lässt Siege im Normalfall bisher kaum zu, der amtierende Weltmeister muss kämpfen, um überhaupt Punkte zu sammeln. "Der Motor ist nicht das Problem", stelle der Brite im Interview mit der 'dpa' klar. Aber: "Wir verlieren und gewinnen als Team. Niemand trägt allein die Schuld."

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Kein Land in Sicht: Lewis Hamilton fährt 2009 oftmals deutlich hinterher
Nach vielen Siegen fällt der Beutezug des Piloten in diesem Jahr etwas magerer aus. An der Einstellung hat es jedoch nichts geändert. "Motivation war für mich nie eine Frage. Ich bin mit einem großen Maß an Entschlossenheit geboren. Motivation hat mir nie gefehlt. Ich plage mich auch im Moment nicht herum. Ich genieße die Herausforderung, das Auto zu verbessern und das Team in die richtige Richtung für die Zukunft zu führen", so Hamilton, der nach eigener Aussage niemals einen Motivations-Coach brauchen wird.#w1#
Ihm sei klar, dass er in diesem Jahr nicht mehr an den Titel denken dürfe. Den habe ohnehin jemand anderes sicher: Jenson Button. "Ich denke, ihn kann keiner mehr stoppen", erkannte Hamilton neidlos an. "Jenson ist derzeit der stärkste Fahrer. Er hat das richtige Selbstbewusstein. Wenn man die ganze Zeit gewinnt, dann baut sich das auf. Er hatte eine Menge harter Jahre, in denen er den Grundstein gelegt hat." Und immerhin: Die britischen Fans in Silverstone dürften auf einen britischen Sieg hoffen.
¿pbvin|512|1625||0pb¿Es sei ihm egal, dass er wahrscheinlich ausgerechnet von einem Landsmann entthront werde, betonte Hamilon: "Wenn ich das passende Auto hätte, würde ich auch jetzt wieder um die Weltmeisterschaft kämpfen. Es macht keinen Unterschied für mich. Jeder Rennfahrer hat gute und schlechte Jahre." Das Jahr hatte nicht nur sportlich schlecht für Hamilton begonnen, auch politisch stand er nach der Lügenaffäre im Zentrum der Kritik. Sein Verhältnis zum Team habe keinen nachhaltigen Schaden erlitten, betonte er.
Noch schlechter als der Champion steht derzeit sein Teamkollege Heikki Kovalainen da. Es machen bereits Gerüchte um eine mögliche Ablösung des Finnen die Runde. "Ich bin sehr zufrieden mit Heikki Kovalainen als Teamkollege. Er ist aufmerksam, freundlich und sehr talentiert. Er ist sehr stark und hat dabei geholfen, das Team vorwärtszubringen. Ich genieße es, mit ihm zu arbeiten und hoffe, dass er bleibt", sagte Hamilton. Sein Wunschteamkollege müsse jemand sein, "der gleichberechtigt ist, einem den Rücken freihält, Punkte sammelt, das Team weiterbringt und mithilft, Titel zu gewinnen".

