Haug trotz Räikkönen-Motorschaden weiter optimistisch

Trotz des Motorschadens bei Räikkönen zog Mercedes-Sportchef Norbert Haug nach dem ersten Trainingstag in Suzuka zufrieden Bilanz

(Motorsport-Total.com) - Pedro de la Rosa fuhr Tagesbestzeit, Kimi Räikkönen war am Nachmittag schnellster Stammpilot auf Michelin-Pneus - so schlecht kann der erste Trainingstag in Suzuka für McLaren-Mercedes also nicht verlaufen sein. In erster Linie bleibt aber der Eindruck des Motorschadens am Wagen des "Icemans" haften, wovon sich Mercedes-Sportchef Norbert Haug jedoch nicht entmutigen lässt.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Haug bewies sich auch heute in Suzuka als unverbesserlicher Zweckoptimist

"Wir müssen den Grund untersuchen, wir wissen es im Moment noch nicht. Es sah wie ein Problem an einem Pleuel aus oder an der Befestigung", äußerte er gegenüber 'Premiere' einen ersten Verdacht. Zuvor hatten sechs Mechaniker in der Pause zwischen erstem und zweitem Freien Training den Motor an Räikkönens MP4-20 gewechselt, sodass die Auswirkungen auf das geplante Programm wenigstens von den Daten her minimal waren. Gegen die Strafversetzung am Sonntag kann man ohnehin nichts mehr unternehmen.#w1#

Bitter ist das Timing der vierten Panne dieser Art in der laufenden Saison natürlich im Kampf um die Konstrukteurs-WM: "Es hilft nicht, aber wir haben diese Übung ja leider schon ein paar Mal mitgemacht und immer noch gut gepunktet. Wir kämpfen weiter und haben sicherlich keinen Grund, jetzt schon aufzustecken", meinte Haug. "Das sind Dinge, die nicht passieren sollten, wie ich schon oft genug gesagt habe. Wir sind noch nicht in jedem Punkt ganz oben, aber wenn man in zwölf Rennen neunmal gewinnt, kann man das besser verkraften."

Prinzipiell zeigte er sich mit dem Verlauf der ersten 120 Trainingsminuten in Japan aber zufrieden: "Der Speed, den wir haben, ist nicht schlecht, sofern man das bei den wechselnden Bedingungen beurteilen kann. Die Basis ist ganz vernünftig", bilanzierte er. Mut schöpft er vor allem aus der viel versprechenden Reifenperformance auf längere Distanzen: "Ich denke, der Long-Run von Pedro hat gezeigt, dass wir gut unterwegs sind."

Dass Räikkönen am Ende bei nasser Strecke noch einmal mit Trockenreifen rausgeschickt wurde, erklärte Haug damit, dass "wir immer das üben, was im Rennen passieren kann", aber "Juan-Pablo fuhr ein anderes Programm. Wenn wir die Daten von einem Auto haben, lässt sich das gut übertragen. Die Programme sind nicht immer identisch. Ich glaube, das war ganz wichtig - und ich habe auch Fernando Alonso draußen gesehen. Die cleveren Jungs üben das, was im Rennen hier allemal passieren kann", so der Deutsche.