Haug sieht Mercedes auf dem richtigen Weg
Norbert Haug weiß um die Probleme, die man bei Mercedes im vergangenen Jahr hatte und sieht das Team auf dem Weg nach vorn
(Motorsport-Total.com) - Das Mercedes-Team blieb in der vergangenen Saison über weite Strecken hinter den hochgesteckten Erwartungen - nicht zuletzt aus dem eigenen Hause - zurück. Das erste Jahr als reines Werksteam gestaltete sich aus vielerlei Gründen schwieriger als im Vorfeld angenommen. Ein Aspekt waren die Bridgestone-Reifen, die speziell Michael Schumacher schwer zu schaffen machten. Teamkollege Nico Rosberg kam nicht nur mit den japanischen Walzen etwas besser klar, was auch ein Blick auf die Ergebnisse der beiden Piloten widerspiegelt.

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Gelingt dem Mercedes-Team mit dem MGP W02 der erhoffte Sprung nach vorn?
Dazu kommt, dass das Gesamtgewicht des Mercedes MGP W01 im Vergleich zur Konkurrenz etwas höher lag. Gleichzeitig war der Schwerpunkt des Wagens nicht tief genug. Für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug kamen die herausgefahrenen Resultate - drei dritte Plätze von Rosberg als Bestmarke - rückblickend allerdings wenig überraschend wie er gegenüber 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!) preisgibt. "Unser Auto war bei zirka 99 Prozent der Leistungsfähigkeit des Besten. Und wer in der Formel 1 ein Prozent langsamer als die Besten ist, fährt nur noch in den Punkterängen", so Haug.
Für die bevorstehende Saison sieht Haug die Vorzeichen nicht zuletzt aufgrund des nun vorhandenen einjährigen Erfahrungsschatzes besser stehen. "Wir mussten uns im letzten Jahr erst einmal neu aufstellen, das Team nach den Entlassungen seit dem Ausstieg von Honda neu strukturieren", wie er erklärt. Für 2011 verspricht man sich im Lager der Stuttgarter vor allem durch Kombination des Motors mit dem wiedereingeführten KERS eine ganze Menge, nachdem das von Mercedes entwickelte Hybridsystem bereits vor zwei Jahren als das beste der Szene galt.
2011 siegfähig?
Die in diesem Zusammenhang interessanteste Frage dürfte sein, ob das Team in diesem Jahr in der Lage sein wird, Rennen zu gewinnen. Geht es nach Haug, dann soll es an der Motivation im Team nicht liegen. "Das wollen wir und wir wissen, wie Siegen geht. Es ist eine Frage der Zeit, bis wir da wieder hinkommen", so der Motorsportchef des Hauses Mercedes, der gleichzeitig allerdings zu bedenken gibt: "Wie weit die Konkurrenz von 2010 auf 2011 gesprungen ist, kann ich nicht beurteilen."
Stillstand ist in der Formel 1 bekanntlich Rückschritt. Insofern wird man sich allein auf die Tatsache, im Jahr 2009 das beste KERS im Feld gehabt zu haben, nun nicht mehr verlassen können. Haug weiß, dass dies nicht nur für das Energierückgewinnungssystem gilt. "Auch beim Motor haben wir die Belastungsgrenzen verschoben, fahren andere Einstellungen, um so Abgasmengen zu produzieren,
die den Unterboden anströmen und Abtrieb generieren", erklärt er.
Bei den ersten Testfahrten im Vorfeld der neuen Saison in Valencia waren die Fortschritte nur bedingt erkennbar. Die beiden Piloten Schumacher und Rosberg fanden sich nach drei Tagen lediglich auf den Plätzen 15 und 16 der Zeitenliste wieder. Bis zum Saisonauftakt am 13. März in Bahrain wartet auf die Truppe noch eine Menge Arbeit.

