Haug: "Schwierig, Ferrari und Renault zu schlagen"
Mercedes-Sportchef Norbert Haug weiß, dass seine "Silberpfeile" in Imola nicht die Topfavoriten sind, bewertet die Lage aber nicht allzu dramatisch
(Motorsport-Total.com) - 0,839 Sekunden fehlten Kimi Räikkönen heute Morgen im dritten Freien Training auf die Bestzeit von Michael Schumacher, obwohl er genau wie alle anderen Spitzenfahrer am Ende einen frischen Reifensatz aufziehen ließ. Juan-Pablo Montoya konnte wegen eines Problems mit der Benzinpumpe gar nicht erst auf die Strecke gehen. Stecken die "Silberpfeile" in einer Krise?

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Norbert Haug weiß, dass Räikkönen und Montoya nur Außenseiterchancen haben
Mercedes-Sportchef Norbert Haug glaubt nicht: "Sicherlich wird es schwierig, Ferrari und Renault zu schlagen, aber warten wir mal ab, was das Qualifying und die verschiedenen Strategien bringen werden", erklärte er gegenüber 'Premiere'. "Man muss auch berücksichtigen, wer den Motor wie stark gefordert hat, wer wie viel Sprit im Tank hat und so weiter. In den ersten beiden Sessions des Qualifyings werden wir erst den wahren Speed sehen."#w1#
Mit Ferraris Comeback sei aber zu rechnen gewesen: "Es gibt wieder welche, die vorschnell gedacht haben, Ferrari könne es nicht mehr und sei es nicht mehr, aber wenn man die Rennen genau analysiert, dann hat man bei Ferrari nie das Potenzial zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zusammengebracht. Dass der Speed da ist, musste man spätestens erkennen, als Michael nach dem Reifenwechsel in Melbourne mit vollem Tank um zwei Sekunden schneller fuhr als kurz davor", so der Deutsche.
Speziell beim Ferrari-Heimspiel in Imola hatte Haug Schumacher und Felipe Massa von Anfang an auf der Rechnung, schließlich war der 4,933 Kilometer lange Stop-and-Go-Kurs schon 2005 gutes Terrain für die Roten aus Maranello: "Ich habe nie daran gezweifelt, dass Ferrari ein starker Gegner ist. Auch im vergangenen Jahr, als sie wirklich nicht so gut unterwegs waren, waren sie in Imola siegfähig. Daran muss man sich erinnern", sagte er.
Die Randsteine in Imola seien generell "sehr hart für die Autos, aber wir können das", fügte Haug an. "Wir sind in dieser Disziplin ganz gut unterwegs, wie man in den Zeitlupeneinstellungen im Fernsehen sehr gut erkennen kann. Kimi war vom Speed her bisher ordentlich unterwegs, auch wenn es den unmittelbaren Kampf an der Spitze noch nicht gegeben hat. Ich bin sicher, dass wir den bald erleben werden - vielleicht schon hier, vielleicht erst am Nürburgring."

