• 11.07.2008 14:21

Haug: "Motorenstrecke Hockenheim liegt uns"

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug versprühte im Teaminterview vor dem Heimrennen in Hockenheim viel Zuversicht

(Motorsport-Total.com) - Nach einigen verkorksten Auftritten in Hockenheim in den vergangenen Jahren, möchte Mercedes nach zehn Jahren Pause endlich mal wieder einen Formel-1-Heimsieg. Die Silbernen sollen ihren positiven Trend aus dem Silverstone-Grand-Prix auch in der Heimat fortsetzen und Lewis Hamilton im Titelkampf halten. Was man sich vom kommenden Rennwochenende erwartet und worauf es von Motorenseite auf der baden-württembergischen Rennstrecke ankommt, beschrieb Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug im Teaminterview.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug rechnet mit starken Leistungen von Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen

Frage: "Norbert, in Hockenheim beginnt die zweite Hälfte dieser Saison. Was erwartet uns?"
Norbert Haug: "In den ersten neun Rennen gab es vier verschiedene Sieger von drei verschiedenen Teams; zwei Fahrer, Lewis Hamilton, der als Tabellenführer nach Hockenheim kommt, und Felipe Massa gewannen jeweils drei Rennen. Massa und Räikkönen liegen nach Punkten gleichauf mit Lewis, und Robert Kubica ist als Vierter zwei Punkte dahinter. Nach Heikkis erster Formel-1-Pole-Position und Lewis' überragendem Sieg in Silverstone kommt unser Team zum Heim-Grand-Prix nach Hockenheim, um dort den Trend fortzusetzen. Lewis' Erfolg mit über 68 Sekunden Vorsprung war der deutlichste Sieg in der Formel 1 seit 13 Jahren, als Damon Hill den Grand Prix von Australien 1995 in Adelaide mit zwei Runden Vorsprung gewann."#w1#

Frage: "McLaren Mercedes gewann vor zehn Jahren zum letzten Mal in Hockenheim. Woher nehmen Sie Ihren Optimismus?"
Haug: "Zwei Pole Positions, aber nur zwei Podiumsplätze und eine schnellste Runde in den letzten beiden Rennen in Hockenheim sind natürlich nicht das, was wir und auch unsere Fans bei unserem Heim-Grand-Prix von uns erwarten. Wir haben bei den Testfahrten vor Magny-Cours, vor Silverstone und in dieser Woche in Hockenheim den MP4-23 mechanisch und aerodynamisch immer weiter verbessert und die Fahrer sind mit der Balance des Autos zufrieden. Auch Hockenheim stellt hohe Anforderungen an Fahrer und Autos."

"Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag im Qualifying 2006 bei 222 km/h, 69 Prozent einer Runde werden unter Volllast gefahren; beide Werte liegen über dem Durchschnitt aller Formel-1-Rennstrecken. Hockenheim ist also eine so genannte 'Motorenstrecke' und das liegt uns. Fünfmal pro Runde erreichen die Fahrer in Hockenheim Geschwindigkeiten von 280 km/h oder mehr, das längste Volllaststück - vor der Spitzkehre - ist 1.100 Meter lang, das entspricht 15 Sekunden Vollgas. Lewis hat in dieser Saison bisher im Konkurrenzvergleich die meisten Runden geführt, nämlich 179 von 571, das sind 31 Prozent, knapp ein Drittel also aller gefahrenen Runden und Kilometer. Wäre schön, wenn er in Hockenheim mindestens eine Führungsrunde anhängen würde - die letzte des Rennens."

Frage: "Was bedeutet der Heim-Grand-Prix in Hockenheim für das Team?"
Haug: "Wie schon in Silverstone sitzen in Hockenheim viele Zuschauer auf den Tribünen, die auch oder gerade unseretwegen zum Rennen kommen. Darunter sind sehr viele Mitarbeiter von Mercedes-Benz, die sich Karten gekauft haben, um Lewis und Heikki zu sehen. An der Mercedes-Tribüne haben wir wieder ein besonderes Zuschauerprogramm vorbereitet mit kostenlosem Mehrwert für alle Besucher. Neu in diesem Jahr ist das Kangaroo-TV, das es bei uns zum Sonderpreis gibt und mit dem man keine Information rund um Training, Qualifying und Rennen versäumt."

"Weitere Höhepunkte des Programms sind die Besuche der Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton, Heikki Kovalainen sowie der Testfahrer Pedro de la Rosa und Gary Paffett wie auch aller Mercedes-Benz DTM-Fahrer von Bernd Schneider bis Ralf Schumacher. Dabei ist auch Formel-1-Doppelweltmeister Mika Häkkinen. Dazu gibt es Mitfahrgelegenheiten im Fahrsicherheitszentrum neben der Tribüne. Wir vergessen nicht, dass das Wichtigste auf der Strecke stattfindet, aber wir tun alles, um das Rennen auch neben dem Sport für alle zu einem grandiosen Erlebnis zu machen."