Haug hofft auf ein französisches Wunder

Mercedes-Sportchef Norbert Haug glaubt an eine Aufholjagd von Lewis Hamilton in Magny-Cours und erinnert sich an zwei finnische Referenzbeispiele

(Motorsport-Total.com) - Wegen seines Rammstoßes gegen Kimi Räikkönen in der Boxengasse in Montréal muss Lewis Hamilton den Grand Prix von Frankreich am kommenden Wochenende mit einem Handicap von zehn Startpositionen in Angriff nehmen. Mercedes-Sportchef Norbert Haug sieht deswegen aber nicht automatisch schwarz.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton und Norbert Haug

Lewis Hamilton und Norbert Haug am Rande des Rennens in Montréal

Denn auch wenn man von den Protagonisten oft hört, dass man in Magny-Cours nicht überholen kann, so ist die Adelaide-Haarnadelkurve im zweiten Sektor in Wahrheit eine der besten Überholstellen der Formel 1. Hamilton wird bestenfalls als Elfter ins Rennen gehen, was natürlich einen großen Nachteil bedeutet, gerade weil er ja trotzdem als voraussichtlicher Top-10-Finalteilnehmer nicht freie Benzinwahl hat.#w1#

"Wer im Mittelfeld startet, hat nach zehn Runden oft schon 40 Sekunden oder mehr Abstand zum Führenden", erklärte Haug gegenüber 'auto motor und sport'. "Entweder man macht mit einem leichteren Auto gleich beim Start ein paar Plätze gut, muss dann aber früh zum Tanken hereinkommen und bleibt dann im Verkehr stecken, oder man leidet zu Rennbeginn, profitiert dann aber im mittleren Rennabschnitt und zum Schluss hin."

Dass es trotz einer Rückversetzung geht, noch ein Spitzenresultat einzufahren, weiß man bei McLaren-Mercedes spätestens seit 2005, als sich Kimi Räikkönen nach einem Motorwechsel vom elften auf den zweiten Platz nach vorne arbeitete. Aber: "Damals hatten wir einen überragenden Speed, wir waren sechs Zehntelsekunden schneller als die Konkurrenz", warf Haug ein. "Das wird es in diesem Jahr nicht geben."

Es sei denn, es herrschen ähnlich chaotische Verhältnisse wie bei der verrückten Regenlotterie von 1999, als Heinz-Harald Frentzen auf Jordan den Frankreich-Grand-Prix gewann. Mika Häkkinen ging damals als 14. ins Rennen und kam als Zweiter ins Ziel. Hamiltons bisher stärkste Aufholjagd war der Grand Prix von Malaysia zu Beginn dieser Saison, als er vom neunten Startplatz noch auf Rang fünf nach vorne preschte.