Haug: "Freue mich auf Kimi"
Kimi Räikkönen kehrt 2012 in die Formel 1 zurück - Norbert Haug, Michael Schumacher und Bernie Ecclestone sehen dies als positive Entwicklung
(Motorsport-Total.com/SID) - Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen kehrt nach einem zweijährigen Gastspiel in der Rallye-Weltmeisterschaft 2012 in die Formel 1 zurück. Der 32-jährige Finne unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag bei Renault, das ab der kommenden Saison unter dem Namen Lotus läuft.
© xpb.cc
Norbert Haug freut sich auf die Rückkehr des ehemaligen Schützlings
Wer sein Fahrerkollege in der kommenden Saison sein wird, ließ das Team vorerst offen. Der Russe Witali Petrow hat noch einen Vertrag für das Jahr 2012, zuletzt war auch GP2-Champion Romain Grosjean (Frankreich) im Gespräch. Keine Rolle mehr spielt der Pole Robert Kubica, dessen Formel-1-Zukunft nach seinem schweren Rallye-Unfall im Februar dieses Jahres ungewisser denn je ist.
Haug freut sich auf Räikkönen-Comeback
Mercedes-Sportchef Norbert Haug, in den Jahren 2002 bis 2006 Räikkönens Chef bei McLaren-Mercedes, begrüßt dessen Comeback. "Ich freue mich auf Kimi", sagte Haug auf Anfrage: "Wenn er motiviert war - und das scheint jetzt der Fall zu sein - gehörte er immer zu den Besten. Und außerdem ist Kimi ein feiner Kerl."
Räikkönen war 2007 mit Ferrari Weltmeister geworden und hatte die Formel 1 im Jahr 2009 mit bis dato 18 Grand-Prix-Siegen verlassen, um in der Rallye-WM Fuß zu fassen. Das ist ihm nach eigener Auffassung gelungen: "Meine Zeit in der Rallye-WM hat mich als Fahrer definitiv weitergebracht." Zuletzt sei aber sein "Hunger nach einer Rückkehr in die Formel 1" übermächtig geworden.
In der Vergangenheit umstritten
"Iceman" Räikkönen ist nicht überall beliebt. Mit seiner Art hat er im Laufe der Jahre viele Fans gewonnen, aber auch viele Weggefährten vor den Kopf gestoßen. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali konstatierte einst, der heute 32-Jährige lebe "auf seinem eigenen Planeten". Was der "Iceman" wie immer cool konterte: "Ich lebe sehr gut auf meinem Planeten. Es ist schön hier."¿pbvin|512|4282||0|1pb¿
Klar scheint: Nur wenige können ein Rennauto so gut bewegen wie der Finne. Und niemand im Motorsportzirkus steht in der heutigen Zeit dermaßen für ausgelassene Feten und verrückte Aktionen wie er. Einst trat er in einem Gorilla-Kostüm als "James Hunt" auf, ein anderes Mal wurde er mit einem aufgeblasenen Gummi-Delfin schlafend auf einer Parkbank fotografiert. "Ich hatte ein paar Drinks", erklärte er damals.
Ecclestone und "Schumi" begrüßen Rückkehr
Sein Landsmann Heikki Kovalainen erwartet deshalb als augenscheinlichste Folge eines Räikkönen-Comebacks, "dass die Partys nach den Rennen etwas besser werden". Auch Rekordweltmeister Schumacher, der 2003 die WM vor Räikkönen gewonnen hatte, musste auf die Frage dem "Iceman" erst einmal schmunzeln. "Wir haben nette gemeinsame Zeiten erlebt, und ich freue mich wirklich auf weitere Begegnungen auf und abseits der Rennstrecken", sagte er.
Dass Räikkönen nach zwei Jahren in der Rallye-WM noch konkurrenzfähig ist, bezweifelt Schumacher nicht. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone käme ein sechster Weltmeister im illustren Feld überdies sehr gelegen, der Brite weiß edoch um die Unberechenbarkeit Räikkönens. "Es wäre toll, ihn wieder zu sehen", hatte Ecclestone schon vor Wochen gesagt. Kalt lässt der "Iceman" eben niemanden.