• 09.07.2006 15:52

  • von Marco Helgert

Haug: Die Formel 1 lohnt sich

Trotz der hohen Kosten eines Formel-1-Engagements lohne sich die Beteiligung - es fehle lediglich noch ein Formel-1-Boom in den USA

(Motorsport-Total.com) - Die Kosten in der Formel 1 schossen trotz der Bemühungen zur Kostensenkung gerade in den vergangenen zehn Jahren in die Höhe. Wenig motorsportaffine Vorstände mögen schon unangenehme Fragen stellen, warum man so viel ausgeben muss, um weniger als 20 Mal im Jahr Rennen zu bestreiten - bei denen man teilweise keine Siegchance hat.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug und Bernie Ecclestone

Haug möchte ein zweites US-Rennen, Ecclestone verhandelt noch über eines

Bei Mercedes sieht man das eigene Formel-1-Engagement als Weiterführung der Geschichte an. "Kein Unternehmen hat eine längere Tradition als wir", erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, der allerdings selbst immer wieder eine strikte Kostensenkung in der "Königklasse" forderte. Aber auch unter den derzeitigen Bedingungen würde die Formel 1 eine tolle Bühne geben.#w1#

"Wir wollen unseren Willen zeigen, gegen die besten Hersteller der Welt anzutreten", erklärte er. "In der Formel 1 sind 50 Prozent der weltweiten Produktion vertreten, es ist also eine harte Umgebung, um dort gegeneinander anzutreten." Doch man bekomme das, was man investiere, "100-fach" zurück.

Die Wettkampfbühne Formel 1

Vereinfacht wird die Situation bei Mercedes aber dadurch, dass man mit Partner McLaren nicht im hinteren Drittel des Feldes umherfährt. Denn eine weltweite Beachtung bekomme man nur, wenn man unter den Besten ist. "Wenn man es nutzt, um zu zeigen, zu was man nicht fähig ist, dann ist das nicht so gut."

Eine wichtige Zutat in der Formel 1 fehle aber noch: eine umfangreiche Beteiligung der USA. Mit Scott Speed ist immerhin wieder ein US-amerikanischer Fahrer vertreten, doch nach dem Ford-Rückzug ist kein Hersteller aus den USA mehr involviert. Planungen, ein US-amerikanisches Formel-1-Team auf die Beine zustellen, scheiterten regelmäßig.

Haug möchte zweites Rennen in den USA

"In ein paar Jahren sollte die Formel 1 ein Team aus den USA haben, mit einem US-amerikanischen Motorenhersteller und einem US-amerikanischen Fahrer", so Haug. Dafür sei ein zweites Rennen neben Indianapolis sicher förderlich, denn eines Tages könne es ganz schnell gehen.

"In Spanien fuhren wir vor 5.000 Zuschauern und nun ist es dort voll", fuhr er fort. "Wer weiß, wenn die Formel 1 nicht nach Spanien gegangen wäre, vielleicht hätten sie dann jetzt keinen Weltmeister wie Fernando Alonso. Wenn man Perspektiven für die Zukunft eröffnen möchte, dann brauchen wir ein zweites Rennen."