Haug: Das böse Erwachen wird kommen...

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Benz ist sowohl dem Nürburgring als auch dem Hockenheimring als Unternehmen verbunden, nicht nur wegen der Mercedes-Tribünen. Auch für die Stuttgarter sind die Rennen auf deutschem Boden von großer Bedeutung.

© xpb.cc

Bernie Ecclestone (rechts mit Haug) will auch nur noch ein Rennen in Deutschland

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug findet es schade, dass es in Zukunft nur noch ein Formel-1-Rennen geben wird, womöglich als Rotation beider Strecken: "Das ist schlussendlich die Entscheidung der Organisatoren und sie scheinen Probleme zu habe", so der Deutsche.#w1#

Dennoch fordert 53-Jährige, das Modell genau zu durchdenken: "Während die Organisatoren es möglicherweise vorziehen, hier in Zukunft keinen Grand Prix zu haben, denke ich, dass die gesamte Region sehr wohl einen haben möchte. Und wenn man sich das größere Bild anschaut, dann ist es ein Problem für die ganze Gegend, es ist ein Problem für die Regierung und meiner Meinung nach hätte man andere Lösungen finden können."

Von einer Rotation hält Haug nicht viel: "Es ist schön und nett, zwei Grands Prix zu haben, aber wenn man sie einmal hat, dann sollte man vielleicht um sie kämpfen. Das geht bei den Organisatoren los. Ich habe gehört, dass sie ein paar Probleme hatten, abgesehen davon war es meiner Meinung nach ziemlich beeindruckend, dass in der Vergangenheit binnen fünf oder sechs Wochen vom Nürburgring und dem Hockenheimring 150.000, 160.000, 170.000 Tickets verkauft wurden. Und wenn man den Durchschnittspreis kennt, dann ist da eine Menge Geld und jede Menge Enthusiasmus mit verbunden."

Haug sieht sich auch in der Rolle des Fans: " Dieser Kurs hat Tradition und ich kämpfe damit zu glauben, dass es in zwei oder die Jahren hier keinen Grand Prix mehr geben könnte. Natürlich bin ich hier aus der Gegend, ich komme von Stuttgart, ich kenne die Geschichte von Hockenheim, aber ich denke an alle Jungs, die hier herkommen."

Kommt das böse Erwachen vielleicht zu spät? "Wenn es hier zum ersten Mal keinen Grand Prix gibt, dann werden viele Leute realisieren, was sie hier in der Vergangenheit hatten. Ich bin darüber ein wenig traurig, denn ich denke, dass es andere Lösungen hätte geben können, aber auf der anderen Seite verstehe ich, dass die Organisatoren entscheiden und vielleicht hätte eine andere Entscheidung gefällt werden können."