• 17.10.2004 13:51

Haug bestätigt exklusive Verhandlungen mit 'Dubai F1'

Nach McLaren bestätigt auch Mercedes, dass man Gespräche mit dem 'Team Dubai F1' führt, das 2006 in die Formel 1 einsteigen möchte

(Motorsport-Total.com/sid) - Mercedes fährt der Krise in der Formel 1 davon. Der deutsche Automobilhersteller führt derzeit intensive Verhandlungen mit dem 'Team Dubai F1', das 2006 den Einstieg in die Königsklasse plant. Die Stuttgarter sollen ihre Motoren in die Wüste schicken, Partner McLaren soll beim Bau des Chassis helfen. Das bestätigte Mercedes-Sportchef Norbert Haug dem 'Sport-Informations-Dienst' (sid).

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug bestätigt Verhandlungen mit dem 'Team Dubai F1'

In den Gesprächen ginge es um eine Motorenversorgung und eine technische Kooperation mit dem McLaren-Mercedes-Rennstall, verriet Haug: "Beide Seiten haben Exklusivität vereinbart. Weitere Details werden wir nach Abschluss der Verhandlungen mitteilen." Das 'Team Dubai F1' ist bereits der zweite Formel-1-Neuling. Erst vor einer Woche hatte 'Midland F1' mit Hilfe eines russischen Stahlbarons seinen Einstieg für 2006 angekündigt.#w1#

"Wir wollen unsere Weltklasse auf höchstem technischen Niveau unter Beweis stellen. Die Formel 1 bietet uns die optimale Bühne, diese Ziele zu verwirklichen", sagte Scheich Ahmed Bin Saeed Al Maktoum der in Dubai erscheinenden Zeitung 'Gulf News'. Die geplante Zusammenarbeit mit Mercedes sei nur der erste Schritt eines groß angelegten Programms für den Motorsport und die Autoindustrie, so Maktoum, der zum Regierungsbeauftragten für das Formel-1-Projekt ernannt wurde und auch Präsident der Emirate Airlines ist.

Die Anmeldung beim Automobil-Weltverband FIA sei fristgerecht eingereicht worden, sagte ein Sprecher vom 'Team Dubai F1'. Zudem habe seine Organisation die für einen Formel-1-Einstieg notwendige Kaution in Höhe von 48 Millionen US-Dollar (38 Millionen Euro) als Sicherheit an die FIA überwiesen. Die FIA gab keine Stellungnahme ab, dürfte die Entwicklung dennoch erfreut zur Kenntnis genommen haben. Denn nach Jaguar drohen noch weitere Rennställe (Minardi, Jordan) aus finanziellen Gründen auszusteigen.

Laut Scheich Maktoum sei der Formel-1-Einstieg ein Teil der ehrgeizigen Regierungspläne, mehr Technologie in die Vereinten Arabischen Emirate zu holen. Das Team soll sein Hauptquartier mit technischem Zentrum und Windkanal in Dubai haben. Die Rennautos sollen allerdings in England gebaut werden. Damit sind vorerst auch Gerüchte vom Tisch, die Scheichs in Dubai wollen ein derzeit bestehendes Formel-1-Team komplett aufkaufen.

Damit macht der Mittlere Osten weiter mobil. Im benachbarten Bahrain fand in dieser Saison erstmals ein WM-Lauf der Formel 1 statt. Das Autodrom von Dubai mit seiner 5,35 km langen Strecke feierte erst vor einer Woche mit dem Finale der Tourenwagen-EM seine große internationale Premiere. Ab September 2005 soll unter dem Namen 'A1-Grand Prix' eine aus 12 Rennen bestehende Serie mit nationalen Teams um ein Preisgeld von einer Million US-Dollar gestartet werden. Und vor 14 Tagen gastierte erstmals die Motorrad-WM in Katar.

Folgen Sie uns!