• 22.06.2017 20:01

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Haas macht's amerikanisch: Spotter helfen im Qualifying

Haas will das Potenzial des Autos im Qualifying endlich ausnutzen: Spotter sollen 2017 in Aserbaidschan hilfreich sein - Neuer Heckflügel für den Baku-Straßenkurs

(Motorsport-Total.com) - Die US-amerikanische Mannschaft von Haas greift beim kommenden Grand Prix von Aserbaidschan 2017 auf einen typischen Rennsport-Clou aus der Heimat zurück. Im Qualifying am Samstag auf dem Straßenkurs von Baku sollen mehreren Ingenieure an verschiedenen Passagen stationiert werden, um den Wettbewerb genau zu beobachten und Rückmeldung an das Team zu geben. Diese Spotter sollen es Romain Grosjean und Kevin Magnussen erleichtern, das Potenzial des Fahrzeuges besser zu nutzen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Beim Trackwalk konnten sich die Ingenieure bereits ein Bild machen Zoom

"Es geht darum, dass Leute an der Strecke ausmachen, was die anderen Autos gerade machen", sagt Haas-Teamchef Günther Steiner. "Es geht auch darum, zu erkennen, wie die anderen Fahrer ihre Reifen auf diese eine schnelle Runde vorbereiten. Manche fahren eine langsame Runde, manche nur eine halbe Runde langsam, manche die Einrollrunde komplett sehr schnell. Es soll uns helfen, indem wir unseren Fahrern bessere Hinweise geben können, wie sie es machen sollen."

In den zurückliegenden Wochen ist es dem amerikanischen Team selten gelungen, in den Zeitenjagden das Maximum aus dem Möglichkeiten zu machen. So musste man am Renntag oftmals eine Aufholjagd starten und in hart umkämpften Gefilden starten. "Es ist aber nicht so einfach, weil wir in Kanada gesehen haben: Was für einen funktioniert, muss für den anderen nicht ebenso passend sein", ist sich Steiner der begrenzten Chancen trotz der Spotter bewusst. Es ist ein Versuch, man ist gespannt.

Spotter sollen Verhalten der Konkurrrenz vermitteln

Abseits der Ingenieure an der Strecke, die erst am morgigen Freitag in einem Meeting den verschiedenen Streckenbereichen zugewiesen werden, setzt Haas auf neue Teile. "Man wird sichtbare Unterschiede ausmachen können, vor allem bei unserem neuen Heckflügel", so der Teamchef aus Südtirol. "Der Flügel soll uns auf dieser Strecke bessere Balance ermöglichen, aber wahrscheinlich wird das Teil auch auf den folgenden Strecken ganz gut funktionieren."

Unabhängig von Updates sind die Piloten Romain Grosjean und Kevin Magnussen für das anstehende Rennen optimistisch. "In Monaco waren wir vergleichsweise gut. Baku ist bezüglich der Streckencharakteristik in einigen Teilen ähnlich", meint der Däne. "Hoffentlich können wir in den engen Abschnitten stark sein. Und hier haben wir zudem lange Geraden." Haas will im Kampf gegen Renault und Toro Rosso von den stärkeren Ferrari-Antrieben profitieren und möglichst sogar Williams und Force India angreifen.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Baku

"Es gibt da keine so großen Unterschiede mehr, aber ein paar Vorteile haben Williams und Force India mit ihren Mercedes-Antrieben schon noch", sagt Magnussen vor dem achten Grand Prix der Formel-1-Saison 2017. "Die werden auf den Geraden sehr schnell sein. Mit dem Ferrari-Aggregat sind wir aber recht nahe dran." Die Topspeed-Messungen beim vergangenen Rennen in Kanada zeigten, dass alle Fahrzeuge mit Ferrari- oder Mercedes-Antrieben nahezu gleichauf lagen.