• 14.05.2018 15:02

  • von Dominik Sharaf & Scott Mitchell

Hartley: Nach dem Trainingsunfall drohen Strafversetzungen

Nacken- und Rippenschmerzen verschwanden, ein solides Rennen half über die Enttäuschung hinweg, doch sein Crash kostete Hartley viele Antriebskomponenten

(Motorsport-Total.com) - Brendon Hartleys schwerer Crash im Abschlusstraining zum Spanien-Grand-Prix hat für den Neuseeländer schwerwiegende Konsequenzen - obwohl er sich mit einer fehlerfreien Leistung und dem zwölften Platz im Rennen nach dem Fauxpas etwas rehabilitierte. Denn die Toro-Rosso-Mannschaft hatte zuvor an seinem Auto alle Komponenten der Antriebseinheit und das Getriebe getauscht.

Titel-Bild zur News: Brendon Hartley

Brendon Hartley sorgte in Barcelona für eine Menge Kleinholz Zoom

Da Hartley schon in Australien (wegen eines Defektes) eine neue MGU-H und einen neuen Turbolader bekommen hatte, wird bei dem nächsten Tausch von einer der Komponenten eine Strafversetzung fällig - spätestens, wenn Honda das für Kanada geplante Update liefert und er profitieren will.

Honda-Technikchef Toyoharu Tanabe denkt nach eigener Aussage über "einige Optionen" nach, um den Nachteil zu kompensieren. Zu retten sind die Teile wohl nicht mehr: "Wir werden den Antrieb, der bei dem Unfall im Auto war, checken, aber es sieht nach einem heftigen Schaden aus", sagt er.

Sollte sich Hartley mit den nun verbauten Komponenten bis zur Sommerpause retten und erst im August in Spa-Francorchamps frische Teile einbauen lassen, ließe sich der Schaden in Grenzen halten. "So weit ich noch nicht gedacht", sagt Hartley. Er ist eher darüber erfreut, dass seine Nackenschmerzen 24 Stunden nach dem heftigen Einschlag in die Reifenstapel verschwunden waren.

"Mir geht's gut", meint er. "Es wurden einige Tapes draufgeklebt, um die Muskeln über Nacht etwas zu entspannen, weil der Aufprall kräftig war, aber im Rennen habe ich nichts mehr gemerkt." Auch eine mögliche Rippenprellung war nach einer Behandlung durch den Physio kein Thema mehr.

So spulte Hartley ein ereignisloses Rennen ohne Beschwerden ab. "Ich hatte einen guten Start und eine starke erste Runde. Wir haben hinter dem Safety-Car sofort gestoppt, um mit den Medium-Reifen durchzufahren", sagt er. Das Problem: Hartley fehlte es an Topspeed, als das Überholen ohnehin schon schwierig war. Er steckte im Verkehr fest und die Pneus überlebten den Mammut-Stint nicht.

Ein weiterer Wechsel, erneut auf Mediums. machte Punktehoffnungen zunichte. An dem auf der Geraden schnellen Lance Stroll (Williams) gab es kein Vorbeikommen, sodass Platz zwölf das höchste der Gefühle war. "Es war ein sauberes Rennen. Mit meiner Leistung bin ich zufrieden", so Hartley.


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Randnotiz: Die Aufwärmrunde war für Hartley trotz überstandener Nackenbeschwerden schmerzhaft. Aus dem Toro Rosso tropfte eiskaltes Wasser ins Cockpit und traf ihn am Rücken. "Es war, als würde ich mich daran verbrennen", sagt Hartley. "Ich habe keine Ahnung, woher es kam, aber es hat dann aufgehört."

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