• 01.05.2018 13:48

  • von Dominik Sharaf, Oleg Karpow & Scott Mitchell

Toro Rosso im Sinkflug: "Ich kapiere das einfach nicht"

Erster WM-Punkt für Hartley, aber ein grauenvolles Rennen in Aserbaidschan: Toro Rosso mangelt es nach dem Wunder von Bahrain nicht nur an Motorpower

(Motorsport-Total.com) - Für die Toro-Rosso-Mannschaft sind nach dem sensationellen vierten Platz durch Pierre Gasly beim Bahrain-Grand-Prix schwierige Zeiten angebrochen: In China waren die Red-Bull-Junioren genauso wenig konkurrenzfähig wie am vergangenen Wochenende in Aserbaidschan. Dass Brendon Hartley in Baku als Zehnter den ersten Formel-1-Punkt seiner Karriere holte, war ein schwacher Trost.

Titel-Bild zur News: Brendon Hartley

Auto chronisch zu langsam: Brendon Hartley hatte in Baku seine liebe Mühe Zoom

Der Neuseeländer beschränkte sich darauf, fehlerfrei über die Runden zu kommen und von dem Chaos um ihn herum sowie von der Toro-Rosso-Strategie zu profitieren. "Ich musste mich das ganze Rennen nur verteidigen", sagt Hartley - auch in der letzten Runde, als er im kurvigen Teil der Strecke Risiken einging, um sich Luft auf Hintermann Marcus Ericsson zu verschaffen.

Der Sauber-Pilot war trotz eines Rückstands nach Sektor zwei drauf und dran, Hartley auf der Geraden noch vor dem Zielstrich zu kassieren. "Uns ist klar, dass ein Grund dafür ist, dass wir noch immer weniger Power haben als unsere Kontrahenten", sagt Honda-Technikchef Toyoharu Tanabe und verspricht, dass die Japaner nicht nur an der Zuverlässigkeit ihres Antriebs arbeiten würden.

Dass es in Schanghai und in Baku zwei der längsten Geraden des Kalenders gibt, könnte ein Grund für den Formeinbruch Toro Rossos sein. Aber nicht der einzige, sagt Gasly, der in Aserbaidschan als 13. unter ferner liefen firmierte: "Denn auch in Sachen Chassis waren wir nicht konkurrenzfähig."


Fotostrecke: GP Aserbaidschan: Fahrernoten der Redaktion

Während der Wagen auf der Bremse recht stabil ist, mangelt es beim Beschleunigen und während der Kurvenfahrt an Traktion. Starker Wind macht dem STR13 ebenfalls über Gebühr zu schaffen, weshalb die Longruns im Freien Training stärker waren - richtig böig wurde erst am Sonntag.

"Ich kapiere selbst nicht, wie es möglich war, derart konkurrenzfähig zu sein und so nachzulassen, wenn es auf andere Strecken geht", rätselt Gasly über die Auftritte nach Bahrain und vermutet, dass Toro Rosso in noch ärgere Schwierigkeiten schlittern könnte. Wegen des PS-Defizits kann das Team den Motor kaum schonen. Wenn doch, wird der Nachteil in Relation zur Konkurrenz noch größer.


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Trotudem will Toro Rosso schon beim anstehenden Spanien-Grand-Prix wieder vorne mitmischen. Neben den kürzeren Geraden macht dem Team das erfreuliche Abschneiden bei den Wintertestfahrten auf der Strecke in Barcelona Mut. Hinzu kommt, dass beide Piloten die Strecke gut kennen.

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