• 21.07.2009 15:05

Harlow: "Wir bringen in Ungarn einige neue Teile"

Force Indias Chef-Renningenieur Dominic Harlow im Teaminterview über das anstehende Rennen auf dem Hungaroring und die Fortschritte des Rennstalls

(Motorsport-Total.com) - An den vergangenen Rennwochenenden wusste Force India immer wieder zu überraschen - zuletzt vor allem mit Adrian Sutil am Nürburgring. Der deutsche Rennfahrer gelangte in der aufgrund der Witterung schwierigen Qualifikation erstmals überhaupt in den dritten Qualifying-Durchgang und bescherte seinem Team den ersten Startplatz in den Top 10. Im Rennen lag Sutil lange auf Punktekurs, wurde nach einem Crash und einem Reparaturstopp allerdings zurückgereicht. Chef-Renningenieur Dominic Harlow sieht das Rennen dennoch positiv.

Titel-Bild zur News: Dominic Harlow

Dominic Harlow und Force India möchten in Ungarn eine gute Figur abgeben

Frage: "Dominic, der Große Preis von Deutschland war ein dramatisches Rennen für das Team. Wie siehst du den Grand Prix im Nachhinein?"
Dominic Harlow: "Die erste Rennhälfte vor Adrians Boxenstopp schien beinahe wie im Flug zu vergehen. Die restlichen 33 Runden zogen sich anschließend augenscheinlich ewig hin. Die Kollision war sehr unglücklich, doch dabei handelte es sich um einen Rennunfall. In Fisis Rennen gab es dafür einige ausgleichende Elemente, denn er hat einige Positionen gutgemacht. In den vergangenen beiden Grands Prix konnte er sich sogar um insgesamt 13 Plätze verbessern. Er hatte viel Spaß an seinem Rennen und kam erneut auf einer guten Position ins Ziel - und hatte die Punkte in Blickweite."#w1#

Frage: "War es trotz der Enttäuschung ein ermutigendes Wochenende?"
Harlow: "Wir haben unser ultimatives Ziel erreicht und das ist das Mitmischen im Mittelfeld. Wir wollen in die Punkteregion vorstoßen. Also ja, so gesehen war es sehr ermutigend."

Frage: "Werdet ihr für das anstehende Rennen in Ungarn ein neues Paket bekommen?"
Harlow: "Wir bringen einige neue Teile nach Ungarn. Das Ganze wird allerdings nicht den Umfang des Silverstone-Updates haben. Nichtsdestotrotz behalten wir unsere Entwicklungsgeschwindigkeit bei und können damit hoffentlich mit den anderen Teams Schritt halten. Wir haben einige Entwicklungen am Frontflügel, den Bremsleitungen und am Unterboden, die wir im Augenblick fertig stellen. Außerdem gibt es die üblichen kleinen, technischen Updates für Ungarn. Wir werden uns zudem verstärkt der Setuparbeit widmen, weil diese Strecke sehr knifflig ist."

Adrian Sutil

Adrian Sutil zeigte bis zu seinem Unfall eine tolle Leistung am Nürburgring Zoom

Frage: "Der Hungaroring unterscheidet sich recht deutlich von den zuletzt befahrenen Kursen. Wie werdet ihr dort deiner Meinung nach abschneiden können?"
Harlow: "Wenn wir zurückschauen auf Monaco, dann war das der wahre Start für unseren Aufschwung in Punkto Leistung und Geschwindigkeit. In Ungarn werden ein ähnliches Abtriebsniveau und eine ähnliche Konfiguration zum Einsatz kommen. Daher gehe ich schon davon aus, dass wir den Anforderungen dieser Rennstrecke sehr gut gewachsen sein sollten. Wir werden außerdem wieder die weichere Reifenmischung haben und mit diesem Typ sollten wir gut klarkommen. Für uns sind lediglich die härteren Pneus etwas schwierig. Mit der Nutzung der supersoften und soften Mischungen sind wir aber sehr zufrieden. Das stimmt uns optimistisch."

Frage: "Welche Entwicklungen werdet ihr in Valencia dabei haben?"
Harlow: "Das ist ein weiteres Entwicklungsziel für uns. Wir werden dort ein etwas größeres Paket an den Start bringen und wieder einige neue Teile haben. Der Frontflügel wird erneut einige Änderungen erfahren, außerdem der Bereich um die Windabweiser sowie der vordere Unterboden und die Seitenkästen. Rein optisch wird das ein großer Unterschied sein. Meiner Meinung nach hat Valencia das Feld im vergangenen Jahr etwas nivelliert. Wir sollten dort also vergleichsweise gut aussehen können - vor allem mit Giancarlo. Ich hoffe darauf, dass wir dort unseren Trend fortsetzen können."

Frage: "Die Sommerpause steht vor der Türe und die Teams müssen ihre Fabriken zusperren. Welchen Einfluss wird das haben?"
Harlow: "Wir schließen unsere Pforten vom 3. bis zum 16. August und dann fahren wir direkt nach Valencia. Die meiste Arbeit wird also vor den Ferien passieren. Das verhält sich im Prinzip wie das Testabkommen. Es gibt gewisse Dinge, die erlaubt sind, und gewisse Dinge, die nicht gemacht werden dürfen. Darauf haben wir uns verständigt. Ich halte das für eine gute Idee. Es wird schön sein, eine Verschnaufpause zu haben."