Force India: Im Mittelfeld festbeißen
Nach Silverstone und dem Nürburgring ist die Force-India-Zielsetzung für Ungarn klar: Wieder in Q2 und im Rennen dann im Mittelfeld mitmischen
(Motorsport-Total.com) - Force India fährt mit einem gestärkten Selbstbewusstsein zum Hungaroring. Grund dafür ist der siebte Startplatz von Adrian Sutil bei dessen Heimrennen am Nürburgring. Teambesitzer Vijay Mallya ist sich sicher, dass dieses kein Zufallstreffer war, obwohl die Sutil-Platzierung für die ehemalige Jordan-Mannschaft die beste Startposition seit der Saison 2002 war. Damals startete Giancarlo Fisichella als Fünfter - in Ungarn...

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Wiederholung erwünscht: In der Eifel mischte Adrian Sutil zu Beginn vorne mit
"Wir haben seit Saisonbeginn regelmäßige Upgrades eingeführt und jede Neuerung bedeutete einen Schritt nach vorne", analysierte Mallya. "Eigentlich hofften wir bereits in Silverstone darauf, dass sich dieser Fortschritt manifestieren würde, aber da haben uns die Geschehnisse auf der Strecke einen Strich durch die Rechnung gemacht."#w1#
Nicht so beim Deutschland-Grand-Prix. "Gemäß unserer Rechnung haben wir im Saisonverlauf etwa 1,7 Sekunden aufgeholt, was meiner Meinung nach kein anderes Team geschafft hat. Adrian fuhr ein tolles Qualifying und war in Q3 sogar mit einer erheblichen Benzinmenge eines der schnellen Autos. Im Rennen waren Giancarlo und Adrian auf dem Level von Ferrari, Renault und McLaren - nicht nur im Nassen, sondern auch im Trockenen."
Deswegen will sich Mallya auch nicht von der Kollision Sutils mit Kimi Räikkönen entmutigen lassen, obwohl die Geschehnisse auf dem Nürburgring "Erinnerungen an Monaco 2008 bieten. Aber wir haben uns in den Top 10 qualifiziert, wir fuhren in den Top 5 und wir geben nach und nach unseren Ruf als Hinterbänkler ab, die nur dann zu sehen sind, wenn sie überrundet werden."
Fisichella mit Selbstvertrauen

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Giancarlo Fisichella hat aus den letzten Rennen neue Zuversicht geschöpft Zoom
Vor allem auf dem engen Hungaroring ist die Qualifikation vorentscheidend und Mallya sieht seine beiden Autos "für den Rest der Saison als Konkurrenten um den Einzug in Q2. Wir haben dort die Chance auf ein gutes Resultat. Wir sind so nahe an den Punkten dran, dass wir sie fast berühren können. Es wird bald klappen."
Dazu beitragen sollen in der 70 Runden langen Hitzeschlacht von Budapest neue Teile am Frontflügel, an den Bremsführungen und natürlich die obligatorischen Modifikationen am Kühlsystem. Mit bislang zwölf Ungarn-Starts ist Fisichella der Hungaroring-Routinier im Force-India-Team.
"Ich habe eine Menge Selbstvertrauen, denn wir werden immer besser", erklärte der Römer. "Wir fahren jetzt wirklich ein Rennen und ich freue mich auf Ungarn. Vor allem auch deswegen, weil unsere Pace in der Qualifikation einen großen Schritt gemacht hat und genau darum geht es auf dem Hungaroring. Wo startest du und welche Strategie kannst du benutzen?"
Sutil plötzlich vorne dabei

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Adrian Sutil: Nach Startplatz sieben ín Ungarn mindestens in Q2 Zoom
Auch Adrian Sutil hat die Enttäuschung vom Nürburgring überwunden: "Unser Speed war speziell im ersten Stint da und ich hielt mich weit vorne auf, dort wo einfach die Action ist. Das war eine ganz andere Rennerfahrung. Du musst immer Druck machen und es ist so eng, dass du wirklich um die Positionen kämpfen musst."
Das sei auch "die andere Betrachtungsweise des Unfalls: Wenn ich nicht soviel Druck gemacht hätte, dann hätte ich meine Position sowieso verloren. Aber das ist jetzt okay für mich. Ich habe die Wiederholungen gesehen und daraus gelernt. Jetzt geht es weiter."
Nämlich zum Hungaroring. "Die besondere Herausforderung ist es, dass alle Kurven unterschiedlich sind. Es gibt 180-Grad-Kurven, einige lange und schnelle Dritte-Gang-Kurven. Ab und zu hat es auch einige Schläge, aber alles in allem bietet die Strecke einen schönen Fluss."
Sutils Zielsetzung ist klar: "Wir wollen wieder in Q2 und dann so nahe wie möglich an die Top 10 heran. Auf alle Fälle wollen wir uns im Mittelfeld festbeißen. Wir warten weiter auf Punkte und wir sind fast da. Das bleibt das Ziel für den Rest der Saison und alle letzten Rennen."

