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  • 01.09.2017 22:18

  • von Dominik Sharaf

Hamilton wittert Windschatten-Taktiken im Monza-Qualifying

Sich vom Teamkollegen ziehen lassen und selbst Windschatten geben: Der Mercedes-Star nennt solche Strategien riskant, bei Gelingen aber sehr lohnenswert

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Pilot Lewis Hamilton kann sich vorstellen, dass die Formel-1-Teams im Qualifying zum Italien-Grand-Prix in Monza auf Windschatten-Taktiken setzen. Der Brite betont, dass der Sog des Teamkollegen bei einer schnellen Runde im Highspeed-Mekka zum Zünglein an der Waage werden könnte, weil er für mehr Topspeed sorgt: "Sich schleppen zu lassen ist sehr lohnenswert", sagt Hamilton. Im Freien Training machte er damit bereits Erfahrungen, als ihn Stallgefährte Bottas schlug.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton: Lässt er sich am Samstag von Valtteri Bottas ziehen? Zoom

Der Ex-Champion führt die 0,056 Sekunden Rückstand nicht nur auf seinen Fahrfehler in der Della-Roggia-Schikane zurück, sondern auch auf das (unwissentliche) Zutun der Konkurrenz: "Valtteris Zeit - da war er im Schlepptau, auf mehreren Geraden. Wenn man es hinbekommt, ist es sehr wertvoll", weiß Hamilton, erklärt das Suchen des Windschattens aber nicht zur obersten Prämisse für das Qualifying: "In erster Linie ist es immer das Ziel, eine freie Runde zu haben", stellt er klar.

Den Rest überlässt er Fortuna: "Wenn man Glück hat, erwischt man den Windschatten von jemanden." Es proaktiv zu forcieren, sich an das Heck des Schwesterautos zu klemmen, scheint ihm aber zu riskant: "Es ist schnell passiert, dass man sich vertut. Wenn man es konstruieren will, läuft man meistens in einer Kurve auf, verliert Abtrieb, kommt zu weit heraus und verliert mehr Zeit als man gewinnt. Es ist ein Risiko, aber wenn man es hinbekommt, ist es definitiv die schnellste Lösung."

Gut möglich, dass es Teams mit PS-Defizit - wie McLaren, Red Bull oder Toro Rosso - dennoch versuchen. Denn die Runde in Monza ist so schnell, dass es denkbar ist, sich mit dem Ziehen abzuwechseln und trotzdem mit jedem Auto zwei Versuche pro Qualifikationsdurchgang zu fahren. In Spa-Francorchamps machten Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne vor, wie es klappen kann.