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  • 15.01.2007 21:13

  • von Marco Helgert

Hamilton: "Vor mir liegt viel Arbeit"

Noch immer ist der Engländer überrascht, so schnell in die Formel 1 gekommen sein, doch er weiß, dass die Arbeit nun erst richtig beginnt

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton ließ die britische Presse schon im Laufe des vergangenen Jahres immer wieder jubeln. Seine tadellose Saison in der GP2-Serie ließ die Medien schon den nächsten englischen Helden der Formel 1 erkennen. Eine Art Ersatz für Jenson Button, der den Wünschen der Öffentlichkeit hinterherfuhr, schien gefunden zu sein. Auf gewisse Art und Weise schmeichelt Hamilton dieser Umstand.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamiltons Traum wurde wahr: mit einem Top-Team in die Formel 1

"Es ist schön, dass ich als weiterer Brite empfunden werde, der es nach oben schaffen kann", erklärte er. "Es ist schon einzigartig, jetzt schon mit Jenson Button verglichen zu werden. Er ist schon viele Jahre in der Formel 1, er war schon hier, als ich noch im Kart saß. Da habe ich zu ihm aufgeschaut und wollte auch das schaffen, was er erreicht hat. Es wird schon interessant werden, wenn wir nun gegeneinander antreten. Aber ich wünsche ihm alles Gute, ich schaue nur auf meine Herausforderung. Vor mir liegt viel Arbeit."#w1#

Hamilton spekulierte auf ein Testfahrercockpit

Dabei hatte der 22-Jährige für 2007 eigentlich mit weniger Arbeit gerechnet. "Der Plan war eigentlich, dass ich den Testfahrerposten bekomme. Niemand spekuliert da wirklich auf einen Rennsitz", fuhr er fort. "Wir wollten den besten Testfahrerplatz, am liebsten bei McLaren. Der Stammplatz war dann das Sahnehäubchen." Nun gilt es, aus dem Umstand das Beste zu machen. "Ich trainiere jeden Tag, bin an jedem Tag mit meinen Ingenieuren zusammen. Ich möchte alles aus den Testtagen aufsaugen und das Maximum dabei erreichen."

Dass er Pedro de la Rosa vorgezogen wurde, kam auch für Hamilton überraschend. "Wenn man aufwächst, dann ist es das Ziel, bei einem Team wie McLaren zu sein. Dann nimmt einen Ron Dennis zur Seite und er sagt: 'Du bekommst den Stammplatz' - das war eine Überraschung", erklärte er. "In der Vergangenheit kam ja kein Neuling zu einem Team wie McLaren. Aber ich bin schon lange bei McLaren und das zeigt auch, wie viel Vertrauen sie in mich haben."

Lewis Hamilton

Auch seine Siege in der GP2 brachten Hamilton das McLaren-Cockpit ein Zoom

"Ich habe alles getan, was ich tun musste"

An einen Automatismus, dass er als langjähriger McLaren-Schützling den Platz quasi im Vorbeigehen bekomme habe, glaubt er aber nicht: "Ich wurde zwar immer von McLaren gefördert, aber letztlich muss ich auch Ergebnisse vorweisen", stellte er klar. "Ich musste gewinnen, um weiterzukommen. Wenn ich nur Zweiter geworden wäre (in der GP2; Anm. d. Red.), dann hätte ich noch ein Jahr versucht, die Meisterschaft zu gewinnen. Ich habe alles getan, was ich tun musste."

Nun stehen weitere Aufgaben an und der junge Engländer weiß, dass ihm nur wenig zufliegen wird. Allein das Fahren mit einem Formel-1-Auto sei eine vollkommen neue Erfahrung, denn "ein Formel-1-Auto ist technisch vorangeschrittener als alles, was ich bisher gefahren bin", wie er erklärte. "Es gibt unzählige Einstellungen bei den Differenzialen, die Fahrwerksgeometrie ist auch anders als alles, was ich bisher hatte. Man bekommt irrsinnig viele Daten, die man bewältigen muss. Aber McLaren hat ein gutes Programm für mich aufgelegt, sodass ich schnell lernen kann."

Es fehlen viele Debüts für den 22-Jährigen an, besonders aber fasst er bereits dem Saisonauftakt ins Auge. "Das erste Rennen in Australien wird sicher einzigartig sein, denn ich saß oft zu Hause und habe das erste Rennen im Fernsehen gesehen", fuhr er fort. "Nun bin ich bei diesem Grand Prix dabei." Auch andere Strecken hat er bereits im Kalender markiert. "Dann kommen noch Strecken wie Monaco - ich liebe Monaco, aber auch Spa. Aber eigentlich freue ich mich auf alle Rennen."