Hamilton: "Uns ging die Zeit aus"

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton erlebte in Singapur eine turbulente Qualifikation mit zahlreichen Zwischenfällen. Ein Reifenschaden, ein Besuch auf der Waage und ein Gerangel mit Felipe Massa (Ferrari) konnten den Briten aber nicht davon abhalten, Position vier zu erreichen. Es war aber noch etwas mehr drin, denn Hamilton konnte seinen letzten Versuch nicht antreten - ein Nachtank-Problem hielt den Routinier an der Box. Im Interview schildert Hamilton, wie das schwierige Qualifying aus seiner Sicht verlief.

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Lewis Hamilton hatte eine actionreiche Qualifikation und steht auf Startplatz vier

Frage: "Lewis, deine Qualifikation verlief ziemlich ereignisreich..."
Lewis Hamilton: "Es war wirklich einiges los, allerdings. Trotzdem ist das Ergebnis recht gut. Wir waren konkurrenzfähig. Zum Schluss kamen wir noch einmal herein und versuchten, das Auto noch einmal aufzutanken. Dabei trat ein Problem auf und so ging uns schlichtweg die Zeit aus. Es lief einfach nicht genug Sprit ins Auto."

"Dann war es zu spät, noch auf eine schnelle Runde zu gehen, und ich hatte keinen zweiten Versuch mehr. So etwas passiert halt. Das Team arbeitete bestmöglich. Wir befinden uns in keiner schlechten Ausgangslage. Platz vier ist okay, auch wenn wir vielleicht einen Platz in Reihe eins hätten ergattern können. Wir haben noch etwas Tempo in der Hinterhand. Das ist prima und macht sich gut für den Sonntag."

Frage: "Kannst du uns sagen, wo du dir den Reifenschaden geholt hast? Das war in den TV-Bildern nicht ersichtlich..."
Hamilton: "Da bin ich mir nicht sicher. Ich fuhr über einen Randstein und dann sagte mir das Team auch schon, dass sofort ein Druckverlust eingetreten sei. Vielleicht war es also ein Kerb. Da hängen viele Schrauben heraus, mit denen wir an diesem Wochenende schon einige Probleme hatten. Vielleicht war es das."¿pbvin|512|4111||0|1pb¿

Viele Schwierigkeiten in der Qualifikation

Frage: "Wie sehr brachte der Reifenschaden deine Qualifikation durcheinander?"
Hamilton: "Nicht allzu sehr. Ich hatte meine Runde auf der härteren absolviert und dachte darüber nach, vielleicht auch noch mit den weicheren Pneus zu fahren. Ich brauchte es nicht, hielt es aber für eine gute Idee, um ein Gefühl für diese Reifen zu entwickeln. Prompt fing ich mir dann den Plattfuß ein. Das war Pech, denke ich."

Frage: "Sind die hohen Kerbs ein Problem?"
Hamilton: "Alle Randsteine sind hier sehr aggressiv. Stadtkurse sind dahingehend halt ein bisschen gefährlich. Wir haben gesehen, was mit Kobayashi passierte. Wäre er an dieser Stelle noch etwas schneller gewesen, hätte es deutlich schlimmer enden können. Die Randsteine sind knifflig. Ich bin mir aber sicher, man tut etwas, um die Situation zu verbessern."

Frage: "In Q3 warst du zeitgleich mit Felipe Massa auf der Strecke und ihr wurdet euch zunächst nicht ganz einig, was die Streckenposition anging..."
Hamilton: "Nun ja. Er wollte sich etwas zurückfallen lassen, ich war indes schon bereit, zu attackieren. Ich versuchte, an ihm vorbeizugelangen, doch er warf mir immer wieder die Türe zu."

"Irgendwann klappte es aber doch und meine Runde war ziemlich gut. Zum Schluss wurde ich etwas von Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) aufgehalten. Ich lag rund eine Sekunde hinter ihm. Dadurch büßte ich im zweiten Sektor etwas an Zeit ein. Das Tempo ist gut. Ich bin zuversichtlich, was das Rennen anbelangt."

Hamilton will nach vorne fahren

Frage: "Der Große Preis von Singapur ist lang und hart. Was rechnest du dir vom vierten Startplatz kommend aus?"
Hamilton: "Ich hoffe, es geht nur nach vorne."

Frage: "Wird der Start von entscheidender Bedeutung sein?"
Hamilton: "Nicht so sehr, denke ich. Die Anfahrt zur ersten Kurve ist nicht allzu lang. Deshalb vermute ich, wird es eher darum gehen, die Reifen zu schonen."

Frage: "Die Strategie könnte dir helfen, Positionen gutzumachen..."
Hamilton: "Ja. Hoffentlich erwischen wir einen guten Start. Danach geht es darum, sorgsam mit den Pneus umzugehen. Das ist hier nicht einfach. Wir wollen kämpfen. Ich denke, wir waren heute nicht so schnell wie Red Bull, aber auch nicht dramatisch langsamer."

Frage: "Weshalb ist Red Bull derzeit eine Klasse für sich?"
Hamilton: "Ihr Auto ist einfach phänomenal. Wenn man sich die Onboard-Aufnahmen des Fahrzeugs ansieht, erkannt man, dass sich dieses Auto schlicht nicht bewegt."

"Sie können ein hohes Tempo mit in die Kurve hinein und um den Scheitelpunkt mitnehmen. Sie können so spät bremsen, ohne dass sich das Auto dabei bewegen würde. Sie haben sicherlich viel Abtrieb am Heck, aber wahrscheinlich auch jede Menge an der Vorderachse, denke ich. Ziemlich beeindruckend."