Hamilton über seinen Vater: "Endlich ohne Stress"
Warum es für Lewis Hamilton richtig war, sich von seinem Vater als Manager zu trennen und wie sich die Beziehung seitdem zum Positiven verändert hat
(Motorsport-Total.com) - Als Lewis Hamilton 2011 im Albert Park auftauchte, traute man seinen Augen nicht. Der Brite wirkte so ausgeglichen, eloquent und motiviert wie noch nie. Er bestätigte diesen Eindruck: "Ich war in meinem Leben noch nie so glücklich." Hamilton hatte sich im Vorjahr von seinem Vater als langjährigen Manager getrennt und gab kurz vor dem Saisonstart bekannt, dass er nun von Simon Fuller betreut wird. Viele interpretierten die Aussagen des McLaren-Piloten auch als Breitseite gegen seinen Vater, von dem sich Hamilton im vergangenen Jahr emanzipiert hatte.

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Die Beziehung Lewis Hamiltons zu seinem Vater war schon angespannter
Doch der Weltmeister dementiert gegenüber dem 'Guardian': "Das Wochenende war großartig. Ich weiß nicht, ob ihr gesehen habt, dass mein Vater und ich viel Zeit miteinander verbracht haben. Ich habe ihn gefragt, ob er in der Startaufstellung bei mir sein möchte und er sagte: 'Ich würde das liebend gerne tun."
Im Vorjahr herrschte eine Zeitlang sogar Funkstille zwischen Lewis Hamilton und Anthony Hamilton, der seinen Sohn von Kindheits-Tagen an betreute und an den Motorsport heranführte. Inzwischen hat der Vater das Management von DTM-Champion und Force-India-Rookie Paul di Resta übernommen. "Ich habe die Unterstützung gespürt, die mir mein Vater gegeben hat", frohlockt Lewis Hamilton nach dem Rennen in Melbourne. "Es war die gleiche Unterstützung, die er mir immer gegeben hat, nur ohne Stress."
In der Startaufstellung konzentrierte sich Vater Hamilton ausschließlich auf seinen Sohn, wie dieser bestätigt: "Ich sagte zu ihm: 'Ich weiß, dass du ans andere Ende der Startaufstellung gehen musst'. Er sagte darauf: 'Nein. Paul versteht es, dass ich auch an diesem Ende sein möchte'."
Der Druck, unter den ihn sein Vater offenbar in vergangenen Tagen gesetzt hatte, war für Hamilton dieses Mal nicht spürbar: "Mein Vater war nur hier als mein Vater. Früher war es hingegen Unterstützung gemischt mit Stress. Jetzt war er nur stolz, mich hier zu sehen, und das war fantastisch, wirklich großartig. Es läuft sehr gut und wird immer besser."

