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  • 30.07.2008 11:37

Hamilton: Titelrennen bis zur letzten Runde

Vor dem Grand Prix von Ungarn: Ferrari gibt nicht auf - Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Niemand ist uneinholbar"

(Motorsport-Total.com/sid) - Ferrari gedemütigt, BMW abgehängt und nach zwei Siegen wieder die Nummer eins - doch Lewis Hamilton denkt nicht an den Titel und erwartet in der Formel-1-WM 2008 einen Kampf bis zur letzten Runde. "Das ist doch klar, dass ich mir eine Entscheidung zu meinen Gunsten so früh wie möglich wünsche. Aber ein Blick auf die WM-Tabelle zeigt, dass das sehr unwahrscheinlich ist", sagte der Silberpfeil-Star vor dem Großen Preis von Ungarn am Sonntag (14 Uhr/live bei Premiere und RTL) in Budapest im 'sid'-Interview.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton Felipe Massa

Lewis Hamilton zuletzt in absoluter Topform: Gelingt in Ungarn der Hattrick?

Hamilton führt die Gesamtwertung vor dem elften von 18. WM-Läufen mit 58 Punkten und vier Punkten Vorsprung vor Ferrari-Pilot Felipe Massa (Brasilien) an. Auch Weltmeister Kimi Räikkönen (Finnland) liegt im zweiten Ferrari mit 51 Zählern noch gut im Rennen. Sogar BMW-Pilot Robert Kubica (Polen) hat mit 48 Punkten zumindest Außenseiterchancen.#w1#

Punkte-Kampf bis zum Schluss

Hamilton, der nach dem Vize-Titel 2007 in seinem erst zweiten Jahr in der Königsklasse den Fahrer-Thron erobern möchte, gibt sich keinen Illusionen hin. "Ich kann mir gut vorstellen, dass es wie im Vorjahr zum Showdown in Sao Paulo kommen wird - und ich will dabei sein, bis zum Schluss, wenn es um den WM-Titel geht", meinte der 23-jährige Brite, dem vor einem Jahr im WM-Finale in Brasilien gerade mal zwei Punkte zur Krönung fehlten.

Auch für Norbert Haug ist der Titelkampf völlig offen. "Es wird sehr lange sehr spannend bleiben", sagte der Mercedes-Sportchef dem 'sid'. Hamiltons Leistung bei den überzeugenden Siegen in Silverstone und Hockenheim sei einzigartig gewesen, dennoch sei er noch lange nicht am Ziel, sagt Haug und warnte vor zu großem Lob: "Für mich fährt Lewis weltmeisterlich, wenn er Weltmeister ist."

Hamilton versucht, trotz aller Euphorie in seiner englischen Heimat kühlen Kopf zu behalten. "Ich kümmere mich nicht darum, was über mich geschrieben wird. Deshalb haben Lob oder Kritik keinen großen Einfluss auf mich", betonte der WM-Spitzenreiter. Es wäre deshalb falsch, jetzt schon an den WM-Titel zu denken. Hamilton: "Dann würde ich vermutlich die Konzentration verlieren." Deshalb plane er nur von Rennen zu Rennen. Dem stimmte Haug zu, denn der Mercedes-Sportchef weiß: "Niemand ist uneinholbar."

Die Konkurrenz kommt zurück

Nach Hockenheim steht aber fest: Der Titel führt in diesem Jahr nur über Hamilton und die Silberpfeile. Der 23-Jährige gab zu, dass dieser Sieg für ihn etwas ganz Besonderes gewesen sei: "Das Auto war das ganze Wochenende unglaublich schnell, und das beim Heimspiel von Mercedes zu demonstrieren - das machte dieses Rennen so speziell."

Das Auf und Ab in dieser Saison habe ihm aber gezeigt, dass es keine Verschnaufpause gibt, meinte Hamilton: "Man kann niemals sagen, wer das schnellste Auto hat." Ferrari gebe bestimmt nicht auf, mit dem roten Rivalen sei immer zu rechnen: "Ich denke, sie werden in Ungarn wieder sehr stark sein." Und auch das BMW Sauber F1 Team hat Hamilton noch auf der Rechnung: "Ihre Zeit kommt noch, es wäre ein Fehler, sie zu unterschätzen."