Hamilton resigniert im WM-Kampf: "Das war's"

62 Punkte Rückstand, nur noch vier Rennen zu fahren: Lewis Hamilton verabschiedet sich nach dem Südkorea-Grand-Prix aus dem WM-Kampf

(Motorsport-Total.com/Sky) - Seit dem Hockenheim-Update, da sind sich die meisten Experten einig, war der McLaren das schnellste Auto im Starterfeld, doch Red Bull konnte in Suzuka erstmals die Stärken des neuen Doppel-DRS ausspielen und das Kräfteverhältnis umdrehen. Und in jenen fünf Rennen, in denen McLaren tonangebend war, schied Lewis Hamilton dreimal aus. Nur in Budapest und Monza gewann er.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton glaubt nach dem heutigen Rennen nicht mehr an den Titel Zoom

Doch weil Sebastian Vettel in den letzten drei Rennen das Punktemaximum von 75 Zählern erzielte, während Hamilton nur auf deren elf kam, scheint der WM-Traum des Champions von 2008 nun geplatzt zu sein: "Ich denke, das war's jetzt für uns. Ich sehe uns nicht mehr im Titelkampf", resigniert er. "Ich habe jetzt 62 Punkte Rückstand. Es wird sehr, sehr schwierig. Wir werden aber weiter Druck machen, denn wir geben niemals auf."

"Sehr schade, für einen Augenblick waren wir nämlich richtig gut dabei. So ist das aber im Motorsport", seufzt Hamilton. "Wir sind raus aus dem Titelkampf. Das nimmt den Druck von unseren Schultern. Das ist natürlich hart, denn vom Team, von mir und von vielen anderen Leuten wurde so viel Arbeit in dieses Projekt gesteckt, um zu versuchen, zu gewinnen. Wir sind zwar noch immer nicht völlig draußen, doch jetzt ist es ein sehr weiter Weg."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Südkorea, Sonntag


62 Punkte Rückstand bedeuten rein rechnerisch, dass Hamilton in vier Rennen durchschnittlich mehr als einen dritten Platz auf Vettel gutmachen muss - und dann sind da ja auch noch Fernando Alonso und Kimi Räikkönen, die ebenfalls vor ihm liegen. "Ich glaube, dass er aus dem Rennen um die Weltmeisterschaft draußen ist, wenn die ersten beiden nicht noch plötzlich Probleme bekommen", meint auch Experte Marc Surer.

Angesichts des Wechsels zu Mercedes in der kommenden Saison und der jüngsten internen Spannungen würde man Hamilton verstehen, falls er nun in ein Motivationsloch fallen sollte. Aber noch will er McLaren nicht ganz hängen lassen: "Wir werden weiter kämpfen, um das Team in der Herstellerwertung so weit wie möglich nach vorne zu bringen. Und ich hoffe, Jenson und ich haben noch ein paar gute Rennen", so der 27-Jährige.