Hamilton in Le Castellet Schnellster vor Massa

Lewis Hamilton und Felipe Massa waren am zweiten Testtag deutlich schneller als der Rest - Sébastien Bourdais mit respektabler Leistung

(Motorsport-Total.com) - Im südfranzösischen Le Castellet setzten alle elf Formel-1-Teams heute die Testfahrten in Vorbereitung auf die bevorstehenden Grands Prix von Monaco und Kanada fort. Gefahren wurde neuerlich auf der Monaco-Variante 2D-SC, ehe morgen auf eine schnellere Variante umgestellt wird, um besser auf Montréal hinarbeiten zu können.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton konnte sich gegenüber gestern noch einmal steigern

Die gestern aufgestellte Fabelbestzeit (1:05.699 Minuten) von Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes) wurde am zweiten von insgesamt vier Tagen von keinem Gegner erreicht. Nur Hamilton selbst konnte seine eigene Marke noch einmal pulverisieren: Nach 133 Runden, was etwas mehr als anderthalb Renndistanzen entspricht, steigerte er sich auf 1:05.614 Minuten, also noch einmal um ein paar Tausendstelsekunden schneller als gestern.#w1#

Massa rückt Hamilton auf die Pelle

Allerdings war sein Vorsprung weit weniger groß, denn Barcelona-Sieger Felipe Massa (Ferrari/107 Runden), am Vormittag sogar noch Schnellster, kam bis auf 0,141 Sekunden an ihn heran. Erst dahinter klaffte dann ein größeres Loch zum Viererpaket mit Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 0,572/140 Runden), David Coulthard (Red-Bull-Renault/+ 0,587/136 Runden), Takuma Sato (Super-Aguri-Honda/+ 0,667/115 Runden) und Heikki Kovalainen (Renault/+ 0,688/151 Runden).

Wieder nichts voran ging bei Honda: Zwar machte Testfahrer Christian Klien gestern recht gute Fortschritte mit dem schwächelnden RA107-Chassis, doch Rubens Barrichello (7.) wurde heute wieder einmal vom Defektteufel gebremst und musste zwischendurch per LKW zurück an die Box gebracht werden. Eher ernüchternd auch seine Zeit: Nach 103 Runden hatte der Brasilianer 0,902 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Die meisten Fotografen tummelten sich ausnahmsweise vor der Toro-Rosso-Box, denn Sébastien Bourdais, gestern noch Zaungast, durfte heute erstmals in den Ferrari-befeuerten STR2 klettern. Der amtierende ChampCar-Serienmeister tat sich zunächst schwer, den Rhythmus für ein Formel-1-Auto zu finden, war am Vormittag auch noch Letzter, lieferte aber insgesamt eine solide Arbeit ab. Zumindest blieb er ohne gröbere Fehler.

Bourdais mit respektabler Testleistung

Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais lieferte bei seinem Formel-1-Auftritt eine gute Leistung ab Zoom

Vom Speed her konnte sich der Franzose nach 1:08.177 Minuten am Vormittag am Ende noch auf 1:07.743 Minuten steigern. Unterm Strich legte er auf dem 3,593 Kilometer langen Kurs in seiner Heimat stattliche 142 Runden zurück. Zum Vergleich: Der Amerikaner Scott Speed kam gestern mit dem gleichen Chassis nach technischen Problemen und nur 53 Umläufen auf eine persönliche Bestzeit von 1:08.143 Minuten.

Und wie erging es den deutschsprachigen Fahrern? Alexander Wurz (Williams-Toyota/+ 0,962/105 Runden) schnitt als Achter noch am besten ab, knapp vor Ralf Schumacher (+ 0,984/111 Runden) im Werks-Toyota. Spyker-Ferrari-Rookie Adrian Sutil (+ 2,520/66 Runden) belegte nur den zwölften und letzten Platz, ausnahmsweise hinter seinem Teamkollegen Christijan Albers (11./+ 2,332/66 Runden), mit dem er sich ein F8-VII-Chassis teilen musste.

Die Bedingungen waren heute übrigens wesentlich besser als gestern, als heftiger Mistralwind die Boliden auf der Start- und Zielgeraden teilweise um mehrere Meter versetzt hatte. Dadurch konnten die Teams intensiver an ihren aerodynamischen Programmen arbeiten, denn wechselhafter Wind lässt natürlich kein Sammeln von relevanten Vergleichsdaten zu. Ansonsten war es heute wieder durchgehend sonnig und warm.