• 29.02.2008 19:53

  • von Stefan Ziegler

Hamilton für Williams der Favorit

Frank Williams hält Lewis Hamilton für den Topfavoriten auf den Titelgewinn 2008 - Allerdings müsse er sich gegen die schnellen Ferraris anstrengen

(Motorsport-Total.com) - Er kam, sah und siegte - eine Formulierung, die nicht nur auf römische Feldherren zutrifft, sondern auch auf Lewis Hamilton, der im vergangenen Jahr die Formel 1 auf den Kopf stellte. Teamchef Frank Williams prophezeit dem jungen Briten daher eine goldene Zukunft und ist sich sicher, dass Hamilton am Jahresende die Nase vor Ferraris Speerspitze Kimi Räikkönen hat.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Für Frank Williams ist Lewis Hamilton in dieser Saison der Favorit

"Ich würde sagen, dass er (Lewis Hamilton; Anm. d. Red.) in diesem Jahr besser sein wird", sagte Williams vor dem Royal Automobile Club in London und spielte damit auf das Duell Hamilton gegen Räikkönen an. "Dennoch sieht der Ferrari schneller aus auf den Longruns - es sei denn, McLaren hält sich noch vornehm zurück - also wird er sich anstrengen müssen." Der Ferrari sei vermutlich das bessere Auto und McLaren solle froh sein, dass Hamilton nicht bei Rot fahre. "Sonst gäbe es für sie keinen Grund, in diesem Jahr überhaupt Rennen zu fahren", so Williams.#w1#

Zeigt Räikkönen zu wenig Interesse?

Auf die Frage, wer denn nun der bessere Fahrer sei, antwortete Williams, dass er Kimi nicht gut genug kenne. "Er ist gewiss ein talentierter Fahrer, so gut wie jeder andere, aber seine Schwäche ist, dass er nicht viel Interesse zeigt." Würde also einer im gleichen Auto sitzen, mit dem gleichen Talent zu Werke gehen und dabei fleißiger arbeiten, so würde laut Williams Räikkönen den Kürzeren ziehen. "Aber das wird nicht passieren, das ist nur hypothetisch."

Für Frank Williams steht fest, dass Hamilton "ein besonderer Fahrer" sei, doch "der Eindruck ist natürlich subjektiv. In jedem Jahrzehnt oder jeder größeren Zeitspanne gibt es Piloten mit einer übergroßen Begabung. Man kann ihn (Lewis Hamilton; Anm. d. Red) nicht mit Jim Clark, Jacky Stewart oder Jochen Rindt vergleichen, weil sie jetzt nicht mehr dabei sind."

"Aber was ich von meiner Entfernung aus erkennen kann", so Williams abschließend, "ist, dass er gute Berater hat, vermutlich seine Familie. Und für sein Alter ist er schon ein abgebrühter Bursche. Er macht wenige Fehler und für das gegenwärtige Rennfahren braucht es eine Menge technisches Verständnis. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich sein neuer Teamkollege Heikki Kovalainen an seiner Seite schlägt. Ich jedenfalls glaube, dass Hamilton den psychologischen Vorteil hat, weil er das Team schon kennt."