Hamilton erleichtert: "Endlich ist Anthony nur noch mein Vater"

Lewis Hamilton erklärt, warum das Verhältnis zu Vater Anthony Hamilton nun ideal ist, warum er ihm Glück bringt und wieso Nicole Scherzinger den Rennen fernbleibt

(Motorsport-Total.com) - Vor einigen Jahren war das Verhältnis zwischen Lewis Hamilton und seinem Vater zerrüttet. Der britische Formel-1-Star hatte es satt, dass Anthony Hamilton in seinem Leben die Fäden zieht und beendete die Management-Beziehung. 2011 engagierte er David Beckhams Manager Simon Fuller und dessen Firma XIX Entertainment, um die Karriere des damaligen McLaren-Piloten zu steuern.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Anthony Hamilton

Glücksbringer: Wenn Anthony und Linda Hamilton vor Ort sind, gewinnt Lewis Zoom

Eine Entscheidung, die sich laut Hamilton absolut ausgezahlt hat. Erstmals seit den Kindheitstagen verfügt der 29-Jährige nun nach eigenen Angaben über eine normale Vater-Sohn-Beziehung. "Ich erinnere mich noch daran, als ich vor einigen Jahren mit euch Journalisten darüber gesprochen habe", blickte Hamilton nach seinem Singapur-Triumph zurück. "Ich hatte mich damals von meinem Vater als Manager getrennt und habe gesagt, dass ich den Tag gar nicht erwarten kann, an dem er einfach nur mein Vater ist."

Wie Anthony Hamilton zum Glücksbringer wurde

Das sei nun endlich der Fall - und Hamilton fühlt sich jetzt pudelwohl wohl in seiner Haut: "Das ist eines der besten Gefühle." Hamilton sen., der früher auch den nunmehrigen DTM-Piloten Paul di Resta gemanagt hat, ist dieser Tage nicht mehr bei allen Rennen vor Ort. 2014 tauchten er und seine Ehefrau Linda bislang nur bei drei Grands Prix im Fahrerlager auf - und Hamilton triumphierte prompt genau in Silverstone, Monza und Singapur. Kein Wunder, dass Hamilton die beiden bereits "ein bisschen" wie Glücksbringer sieht.

Gut möglich, dass Hamiltons Vater und seine Stiefmutter bei den verbleibenden Rennen öfter aufkreuzen werden, zumal der Champion von 2008 dann immer besonders gut fährt - zumindest in dieser Saison. "Sie würden gerne überall dabei sein, und vielleicht werden sie das auch", bestätigt der WM-Leader. "Ich habe eine ziemlich große Familie: Da wären Mum und mein Stiefvater, die sicher auch gerne kommen würden, dann meine Freundin, die das ganz Jahr lang schon kommen will, aber ich wollte mich konzentrieren."

"Dass er nun nur mehr mein Vater ist, ist eines der besten Gefühle." Lewis Hamilton

Der Händedruck vor dem Start mit seinem Vater habe ihm beim Nachtrennen noch zusätzliche Kraft gegeben, glaubt Hamilton: "Er kam zu meinem Auto, als ich einstieg, und gab mir die Hand. Das ist sehr speziell. Normalerweise umarme ich ihn, bevor es losgeht, aber ich denke, er war wohl auf der Toilette oder so. Ich habe ihn vermisst."

Hamilton ist seinem Vater dankbar

Das Erlebnis erinnerte ihn an alte Kartzeiten, als er und Anthony Hamilton immer miteinander Abklatschten. "Es war zwar diesmal nicht genau gleich, aber es fühlte sich so ans wie mit acht Jahren, als er mir Glück wünschte und immer bei mir war." Heute ist er seinem Vater trotz der schwierigen Zeiten dankbar für die enorme Unterstützung: "Ich kann mir seine Mentalität gar nicht vorstellen, vier Jobs zu haben und sich dann noch um das Kart zu kümmern", verweist er darauf, dass sein Vater mehrere Arbeitsplätze gleichzeitig hatte, um die Karriere seines Sohnes zu finanzieren.

"Er hat das Kart wieder in die richtige Form gebracht - und es war das älteste Kart der Welt", erinnert er sich. "Er hat Sprit gekauft, all diese Dinge. Was er durchgemacht hat, nur um in die Königsklasse des Motorsports zu kommen... Ich bin wirklich stolz auf meine Familie." Der Mercedes-Pilot ist sicher, dass auch sein Vater auf die Errungenschaften stolz ist: "Ihm ist schon klar, wo wir es hingeschafft haben. Egal ob Sieg oder Niederlage - es handelt sich um den großartigsten Sport des Planeten. Er liebt es derzeit wirklich."