• 09.06.2011 18:05

Hamilton: Entschuldigung war notwendig

Lewis Hamilton entschuldigt sich für die Interview-Affäre von Monte Carlo: "Zu Hause konnte ich über das Wochenende nochmal nachdenken"

(Motorsport-Total.com/SID) - Ein persönlicher Brief an den Automobil-Weltverband FIA hat Formel-1-Pilot Lewis Hamilton nach dessen umstrittenen Aussagen im Anschluss an den Grand Prix von Monaco anscheinend vor einer Rennsperre bewahrt. Das bestätigte FIA-Präsident Jean Todt am Donnerstag der englischen Zeitung 'Times': "Er hat mir einen Brief geschrieben, und es war eine Sache zwischen ihm und der FIA. Vielleicht wäre es die bessere Entscheidung gewesen, ihn vor Gericht zu schicken und ihn beispielsweise für sechs Rennen zu sperren", sagt Todt. "Aber für mich ist die Sache nun vorbei."

Titel-Bild zur News: Steve Cooper und Lewis Hamilton

Lewis Hamilton mit McLaren-Pressesprecher Steve Cooper (links)

Eine solche Sperre zu verhindern, sei aber nicht sein eigentlicher Antrieb für diesen Brief gewesen, so Hamilton im Vorfeld des Grand Prix von Kanada am Sonntag in Montreal: "Als ich nach Hause zurückgekommen war, konnte ich über das Wochenende nochmal nachdenken. Ich habe dann an die FIA geschrieben, weil ich das Gefühl hatte, dass eine Entschuldigung nötig war", meint Hamilton. Schon früher in der Schule habe er oft beim Direktor antanzen müssen, sagt der Brite, der zuletzt Stammgast bei den Rennkommissaren war. "Ich versuche aber mein Bestes, in Zukunft nicht mehr so oft da zu sein", meint er.

Der 26-jährige Hamilton war beim Grand Prix von Monaco Ende Mai gleich mehrfach negativ aufgefallen. Zunächst provozierte der McLaren-Pilot im Rennen Kollisionen mit Felipe Massa und Pastor Maldonado, für die Hamilton von der Rennleitung bestraft wurde. Nach dem Rennen sorgte der Brite für Medienwirbel, als er in einem 'BBC'-Interview zunächst die beiden an den Unfällen beteiligten Piloten als "lächerlich" bezeichnete und dann die Bestrafungen scherzhaft mit seiner Hautfarbe ("Vielleicht weil ich schwarz bin") begründete.

Hamilton hatte sich nach heftiger Kritik an seinen Aussagen bei Massa und Maldonado entschuldigt und noch am Abend nach dem Rennen bei den Rennkommissaren um Verzeihung gebeten. Für Todt waren diese Aktionen des Weltmeisters von 2008 ausschlaggebend dafür, über eine Strafe hinwegzusehen: "Wir hätten auch das Gericht einschalten können, aber er hat sich entschuldigt. Somit haben wir den Fall nicht weitergeleitet."