Hamilton: "Einfach alles besser"
Lewis Hamilton spricht über seine Konstanz in diesem Jahr und die wiedergewonnene Lockerheit - Teamchef Martin Whitmarsh erkennt Reifeprozess
(Motorsport-Total.com) - Nach seinem dritten dritten Platz in Folge liegt McLaren-Pilot Lewis Hamilton erstmals seit eineinhalb Jahren wieder an der Spitze der Fahrerwertung. Der Grand Prix von Ungarn 2010 war der bisher letzte, den Hamilton als WM-Führender in Angriff nahm. Am kommenden Wochenende in Bahrain ist er punktemäßig wieder der Gejagte.
© McLaren
Lewis Hamilton fährt in diesem Jahr so konstant wie schon lange nicht mehr
Im Anschluss an die schwierige, von diversen Ablenkungen geprägte, Saison 2011 fährt Hamilton in diesem Jahr so konstant wie schon lange nicht mehr. Auch die Rückversetzung in der Schanghai-Startaufstellung aufgrund eines Getriebewechsels brachte den 27-Jährigen nicht aus dem Konzept.
"In diesem Jahr ist einfach alles besser", bringt es Hamilton nach seinem dritten Podestplatz in Folge auf den Punkt. "Das Team arbeitet besser, das Auto ist besser und ich bin viel besser", so der Brite, der in China erstmals in diesem Jahr von Vater Anthony begleitet wurde.
"Das ist kein Fake. Wir verstehen uns jetzt wieder prächtig", versichert der McLaren-Pilot in Anspielung auf die viel zitierte Trennung der beiden vor zwei Jahren, als Anthony die Manager-Rolle für seinen Sohn abtreten musste. Hamilton sen. wollte ursprünglich erst während der Europa-Saison zum ersten Mal in diesem Jahr an der Strecke weilen. Dann erhielt er einen Anruf von Lewis und entschied sich für den China-Trip.
"Wir haben einfach Zeit gebraucht, die Dinge zu sortieren. Das ist inzwischen erledigt und jetzt ist alles gut", sagt der aktuelle WM-Führende mit Blick auf das zuweilen gespannte Verhältnis zu seinem Vater. Auch sein Liebes-Comeback mit Nicole Scherzinger führt Hamilton auf die wiedergewonnene Lockerheit zurück: "Mit meiner Freundin läuft es großartig und das schlägt sich meiner Meinung nach auch in den Rennergebnissen nieder."
Whitmarsh erkennt Reifeprozess
McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh ortet im Vergleich zur vergangenen Saison ebenfalls eine entspanntere Herangehensweise beim 27-Jährigen: "Er ist deutlich erwachsener geworden und versteht inzwischen, dass etwas Geduld nicht schaden kann."
Whitmarsh spricht damit auf eine Szene im Grand Prix von China an, als Hamilton unmittelbar hinter Ferrari-Pilot Felipe Massa lag und damit Erinnerungen an die eine oder andere Kollision der beiden im vergangenen Jahr hervorbrachte. Mit einem blitzsauberen Überholmanöver machte der McLaren-Fahrer aber deutlich, dass dazu kein Anlass bestand.
Und der Teamchef erkennt noch einen anderen nicht zu unterschätzenden Aspekt: "Ich habe ihn und seine Körpersprache auf dem Podium beobachtet. Er weiß ganz genau, dass es in diesem Jahr nicht unbedingt Rennsiege braucht, um den WM-Titel zu gewinnen." Doch mit dem bei den bisherigen drei Saisonstationen gezeigten Tempo der Kombination Hamilton/McLaren dürfte der erste Saisonsieg nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
