Hamilton: Diskussionen um das Management

Lewis Hamiltons Begegnung mit der Melbourner Polizei schlägt immer noch hohe Wellen - Diskussion um sein neues Management entbrannt

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamiltons Begegnung mit der Polizei von Melbourne in der Nacht von Freitag auf Samstag, als er wegen seiner zu euphorischen Fahrweise angehalten wurde, löste ein gewaltiges Medienecho aus. Nach dem frühen Ausscheiden im Qualifying am nächsten Tag gingen in Großbritannien prompt die Diskussionen darüber los, ob der Ex-Weltmeister noch die richtige Einstellung habe.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton hat sich mit einem kleinen Fehltritt eine Menge Ärger eingehandelt

Selbst in Sachen Management gehen die Meinungen auseinander, denn Hamilton hat sich bekanntlich von seinem Vater Anthony in Freundschaft getrennt und mehr Belange selbst in die Hand genommen. Auch sein langjähriger Trainer und Freund Adam Costanzo ist dieses Jahr nicht mehr von der Partie. Stattdessen saß beim Zwischenfall am Freitag Hamiltons neuer Trainer Clayton Green auf dem Beifahrersitz. Prompt wird geunkt, er habe die falschen Leute um sich.#w1#

Angesichts dessen kam sogar die Idee auf, dass McLaren das Management des 25-Jährigen übernehmen könnte, aber davon hält Teamchef Martin Whitmarsh nichts: "Er sollte einen leidenschaftslosen unabhängigen Manager haben", wird der Brite von der 'Daily Mail' zitiert, "jemanden, der etwas von seinem Job versteht und den er um Rat fragen kann. Das ist besser als eine internationale Agentur, die den Buchhalter gleich mitschickt..."

¿pbvin|512|2577||0|1pb¿Whitmarsh gibt zu, dass McLarens graue Eminenz Ron Dennis Hamilton sehr wohl gerne auch in Form eines Managementvertrags binden würde, "aber letztendlich ist es Lewis' Entscheidung", so der Dennis-Nachfolger, der Hamilton wegen des Burnouts am Lakeside-Drive übrigens nicht böse ist: "Wir haben doch alle schon mal Dummheiten im Auto angestellt, wenn niemand dabei war. Das liegt Leuten wie uns einfach im Blut."

"Jenson und Lewis stehen als Weltmeister einfach unter scharfer Beobachtung", fährt Whitmarsh fort. "Finde ich, dass die Sache übertrieben wird? Ja, natürlich, aber Leute wie Jenson und Lewis wissen, dass sie mehr im Rampenlicht stehen als andere." Gleichzeitig sei er davon überzeugt, dass sich die Öffentlichkeit das richtige Bild von der Affäre mache. Hamilton habe sich ohnehin sofort für sein Fehlverhalten entschuldigt.


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Australien


Dass Hamiltons Burnout von den Boulevardmedien dermaßen ausgeschlachtet wird, verwundert doch sehr, schließlich weiß jeder, der im Straßenverkehr schon einmal einem Formel-1-Fahrer begegnet ist, dass die PS-Akrobaten meist recht flott unterwegs sind. Auch Fernando Alonso wurde diese Woche mitten in Melbourne bei rasanter Fahrt erwischt, aber eben nicht von der Polizei - und niemand hat darüber berichtet.

Whitmarsh gibt zu, dass Hamilton der Wirbel nahe gegangen ist: "Er nimmt seine Verantwortung als Weltmeister und Formel-1-Botschafter sehr ernst. Ich kenne ihn schon seit vielen Jahren und ich weiß, wie er sich fühlen würde, sollte er andere Menschen einmal enttäuschen", sagt der 51-Jährige und fügt an: "Wenn irgendjemand sonst als Jenson oder Lewis so eine Aktion gerissen hätten, hätten wir alle hier wohl darüber geschmunzelt..."