Hamilton-Deal erinnert Brawn an eigene Entwicklung

Der Mercedes-Teamchef erkennt bei Hamiltons Verpflichtung Parallelen zu seinem Wechsel von Benetton zu Ferrari in den 1990ern

(Motorsport-Total.com) - Ein Teamwechsel hält für denjenigen, der sich auf eine neue Herausforderung einlässt, immer Chancen und Risiken bereit. Lewis Hamiltons Trennung von McLaren und der neue Vertrag bei Mercedes machen da keine Ausnahme. Das weiß auch Mercedes-Teamchef Ross Brawn. Der Brite entschied sich Ende der Saison 1996 dazu, Michael Schumacher zu Ferrari zu folgen und Benetton zu verlassen.

Titel-Bild zur News: Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn

Ross Brawn folgte Michael Schumacher Ende 1996 zu Ferrari

"Ich erinnere mich, als ich von Benetton zu Ferrari ging. Ich hatte das Gefühl, dass wir bereits ziemlich gut waren, auch wenn das Team zu der Zeit nicht besonders erfolgreich war. Ich sah Dinge, die sehr gut waren. Gleichzeitig erkannte ich, dass es Dinge gab, die man selbst beeinflussen und verbessern konnte", blickt Brawn im Gespräch mit 'Formula1.com' zurück. "Ich denke, das wird Lewis genauso gehen, wenn er zu uns stößt."

"Ich hoffe, dass er viele Dinge sieht, die sehr gut sind sowie die Bereiche entdeckt, in denen wir nicht stark genug sind und sie verbessert", so der Mercedes-Teamchef. Zur Zeit ist Mercedes recht weit von der Performance von McLaren entfernt. Das Potenzial der Silberpfeile soll laut Brawn einer der Beweggründe für Hamilton gewesen sein, diese wichtige Entscheidung zu treffen.

"Bei McLaren wurde Lewis aufgebaut. Sie haben dazu beigetragen, dass er zu einem exzellenten Rennfahrer herangewachsen ist. Und jetzt hat sich das umgekehrt. Lewis möchte dabei helfen, ein starkes Formel-1-Team aufzubauen", schildert der Brite. "Wenn man sich die Erfolge von McLaren ansieht, dann erkennt man, dass es schwer ist, da etwas beizutragen. Sie sind bereits so gut, wie sie sein wollen. Dieser Punkt war aus Sicht von Lewis sicher interessant."

Doch auch der Reiz des Ungewissen soll laut Brawn nicht unterschätzt werden: "Er ist in der Formel 1 bisher nur für ein Team gefahren. Ein weiteres Team zu probieren, zu sehen wie es läuft, wie sich die Verbindung entwickelt und wie man Erfahrungen sammelt besitzt eine große Anziehungskraft", so der Mercedes-Teamchef.