• 01.07.2023 21:05

  • von Norman Fischer, Co-Autoren: Jonathan Noble, Alex Kalinauckas

Hamilton ausscheiden lassen: Wolff wirft Verstappen "Revanchefoul" vor

Toto Wolff wirft Max Verstappen ein "Revanchefoul" gegen Lewis Hamilton vor, wegen dem dieser in SQ1 hängenblieb - Warum der Vorfall nicht untersucht wurde

(Motorsport-Total.com) - Für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff war die Aktion von Max Verstappen gegen Lewis Hamilton am Ende von SQ1 des Sprint-Shooutouts in Spielberg (Formel 1 2023 live im Ticker) ein "Revanchefoul", trotzdem wurden weder Verstappen noch Hamilton von den Rennkommissaren dafür bestraft, dass sie sich gegenseitig aufgehalten hatten.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton (Mercedes W14) vor Max Verstappen (Red Bull RB19) beim Formel-1-Rennen in Österreich 2023

Max Verstappen fühlte sich von Lewis Hamilton aufgehalten Zoom

Hamilton hatte sich in der Schlussphase des ersten Abschnitts gerade auf seine schnelle Runde vorbereitet, die unbedingt zählen musste, nachdem seine vorherige Runde wegen Tracklimits gestrichen worden war.

Dabei ließ er Platz zu Yuki Tsunoda, wurde aber von seinem Team nicht gewarnt, dass hinter ihm Verstappen auf seiner schnellen Runde ist, wodurch er dem Niederländer am Ausgang der letzten Kurve etwas im Weg stand.

Trotzdem reichte es beim WM-Führenden für eine neue Bestzeit, doch anstatt sich ausrollen zu lassen, zog er vor Kurve 1 innen neben den Mercedes und anschließend an ihm vorbei, nur um dann am Ausgang von Kurve 1 doch vom Gas zu gehen und in Richtung Hamilton zu gestikulieren.

Dadurch wurde Hamiltons entscheidende Runde selbst gestört, sodass der Mercedes-Pilot als 18. schon in SQ1 ausschied. "Verstappen hat einfach seine Runde abgebrochen", beschwerte er sich am Funk.

Verstappen selbst kam als Zweiter locker in SQ2 und fuhr trotz Hamilton vor ihm eine persönliche Bestzeit im letzten Sektor. Der Niederländer erklärt die Aktion so: "Er blockierte mich in der letzten Kurve, sodass ich mehr bremsen musste und etwa drei Zehntel verlor. Das war also nicht ideal und nicht korrekt, finde ich", so der Red-Bull-Pilot.

Er sei dann weitergefahren, weil er sich - trotz vorläufiger Bestzeit - nicht sicher war, ob die Runde ausreichen würde. "Aber dann ging mir mit den beiden Autos der Platz aus. Das war ein bisschen schade", so Verstappen.

Wolff gibt Fehler zu und kritisiert Verstappen

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gibt zu, dass das Team bei Hamilton zuvor einen Fehler gemacht habe: "Wir haben ihm nicht die richtigen Informationen gegeben, um Max aus dem Weg zu fahren", sagt der Österreicher. Absicht sei das nicht gewesen: "Niemand möchte einem anderen im Weg stehen, denn wenn du jemanden aufhältst, dann wirst du bestraft. Das war also nicht das Ziel."


Trotzdem ist er sich sicher: "Kurve 1 war ein Revanchefoul. Er wollte sicherstellen, dass seine Runde ruiniert ist", kritisiert er Verstappens Aktion.

Trotz der Vorwürfe wurde Verstappen aber nicht von den Kommissaren bestraft. Die Szene wurde nicht einmal untersucht. Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' wurde der Vorfall nämlich weder von Red Bull, noch von Mercedes bei der Rennleitung moniert.

Warum der Vorfall nicht untersucht wurde

Doch warum? Wolff sagt dazu: "Wen interessiert das? Am Ende haben wir uns angeschaut, ändert es etwas für unser Rennen oder nicht?" Eine Strafe für Verstappen hätte Hamilton auch keine bessere Startposition gebracht, und auch George Russell nicht, der nach Technikproblemen nur auf Position 15 gelandet war.


Fotostrecke: Formel 1 2023 in Österreich: Das Wichtigste zum Samstag

Allerdings soll Mercedes den Vorfall dennoch bei der FIA gemeldet haben, aber nicht mit der Intention einer Untersuchung. Denn man wusste, dass man die Szene mit einem eigenen Fehlverhalten erst ausgelöst hatte und so die Gefahr bestand, dass auch Hamilton für das Blockieren von Verstappen bestraft worden wäre.

Das Thema wird aber wohl in Silverstone noch einmal auf den Tisch kommen, meint Wolff: "Ich glaube, dass sie im Fahrerbriefing kommende Woche noch einmal darüber reden werden."