• 25.05.2008 09:50

  • von Fabian Hust

Häkkinen über die gescheiterte "McLaren-Alonso-Ehe"

Der ehemalige McLaren-Pilot spricht über die gescheiterte Beziehung zwischen Ex-Weltmeister Fernando Alonso und seinem früheren Arbeitgeber

(Motorsport-Total.com) - Vergangenes Jahr kam es beim Großen Preis von Monaco in Monte Carlo zum großen Eklat, als es zwischen Lewis Hamilton und seinen damaligen Teamkollegen Fernando Alonso zu Spannungen kam, weil beide vom Team im Rennen angewiesen worden waren, ihr Auto zu schonen. Hamilton jedoch wollte sich nicht mit dem zweiten Platz hinter seinem spanischen Teamkollegen zufrieden geben.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen

Mika Häkkinen am Freitag in Monte Carlo: Kritik am vorlauten Fernando Alonso

Der Automobilweltverband FIA sah sich anschließend sogar dazu veranlasst, eine Untersuchung gegen die "Silberpfeile" einzuleiten, denn Stallorder ist in der "Königsklasse des Motorsports" nicht erlaubt. Die Spannungen zwischen den beiden Piloten und zwischen Alonso und dem Rennstall wurden im Verlauf der Saison immer größer - am Ende ging man früher als geplant getrennter Wege, Alonso kehrte zu Renault zurück.#w1#

Mika Häkkinen verbrachte den Großteil seiner Karriere bei McLaren, von 1993 bis hin zu seiner letzten Saison in der Formel 1 im Jahr 2001. Natürlich stellte sich auch der Finne die Frage, warum die "Ehe" zwischen dem zweimaligen Formel-1-Weltmeister und dem Top-Team McLaren-Mercedes nach nur einem Jahr geschieden wurde.

"Du bist natürlich ein junger Kerl, du bist ein zweimaliger Weltmeister und du kommst in ein Team wie McLaren, das viele, viele Male Weltmeisterschaften gewonnen hat", erklärt Häkkinen. "Und du hast verschiedene Fahrer-Typen gesehen - wie Alain Prost, Ayrton Senna und Nigel Mansell. Die Liste besteht aus vielen Top-Fahrern, den Weltmeistern."

"Ich denke, dass man in vielen Fällen zweimal nachdenken muss, bevor man seinen Mund aufmacht." Mika Häkkinen

In den Augen von Häkkinen war Alonso irritiert gewesen, dass man ihm keinen Nummer-1-Status zusprach: "Es war für ihn wohl eine schwierige Zeit, in der er nicht verstand, warum er die ganze Zeit über, vom Start bis ins Ziel, gegen seinen Teamkollegen kämpfen musste. Und ich denke, dass sein Verhalten womöglich nicht zum Stil von McLaren gepasst hat."

Und wie sieht dieser Stil aus? "Die Idee von McLaren ist es, den Fahrer zu schützen, aber umgekehrt müssen die Fahrer auch das Team schützen, denn das ist Teamwork. Ich denke, dass man also in vielen Fällen zweimal nachdenken muss, bevor man seinen Mund aufmacht. Bei Fernando und McLaren hat das einfach nicht funktioniert."