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  • 06.11.2015 14:49

  • von Dominik Sharaf

Haas über die Formel 1: Geld zu verdienen ist einfacher

Der Teampatron des US-Neueinsteigers vergleicht die Königsklasse mit der NASCAR und sieht kommerziell bessere Aussichten: "Unser Ansatz ist nicht neu"

(Motorsport-Total.com) - Die Einnahmenverteilung in der Formel 1 ist den privaten Teams ein Dorn im Auge - mit einer Ausnahme. Gene Haas, Patron und Finanzier des gleichnamigen US-Neueinsteigers, kann sich mit dem System, das sich mit einer Wettbewerbsbeschwerde bei der EU konfrontiert sieht, anfreunden. Er sei aus der nordamerikanischen NASCAR-Szene rauere Sitten gewohnt, betont er im Gespräch mit 'Formula1.com': "Um dort überhaupt Geld zu bekommen, muss man gewinnen", erklärt Haas.

Titel-Bild zur News: Gene Haas

Gene Haas demonstriert große Zuversicht vor dem Einstieg in die Königsklasse Zoom

Um ein Stück des Kuchens in der Königsklasse zu erhalten, reicht Rang zehn in der Konstrukteurs-WM. Dafür müsste Haas - vorausgesetzt, es starten 2016 tatsächlich elf Mannschaften - einen Konkurrenten hinter sich lassen. Der Teambesitzer ist optimistisch und schickt hinterher, dass er mit seinem NASCAR-Projekt drei Jahre lang eine schwarze Null geschrieben hätte. "Es geht also darum, keine dramatischen Verluste zu machen und die Einnahmen zu maximieren", erklärt Haas.

Damit sind neben den Preis- allen voran Sponsorengelder gemeint. "Und das geht in der Formel 1 einfacher als bei NASCAR", demonstriert der Unternehmer, der einen großen Automotivekonzern besitzt, Selbstbewusstsein - obwohl er eigentlich mit einem Plan B einsteigt. Schließlich hatte Haas auf die Implementierung von Kundenautos in das Reglement gehofft, musste sich aber mit einer Technikpartnerschaft mit Ferrari zufriedengeben: "Wir verfolgen einen Plan, der 'mittendrin' liegt."

Auch bei anderen Zuliefern kauft Haas so viele Teile wie möglich ein und entwickelt im Gegensatz zur Konkurrenz nicht selbst. "Wir versuchen so unsere Teilefertigung zu verschlanken", sagt der Teamboss. "Das haben wir schon für NASCAR gemacht. Unser Ansatz ist also nicht neu, wir sind nur die ersten, die es geschafft haben, soweit zu kommen."