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  • 05.04.2016 15:52

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Haas: Sponsoren stehen trotz Sensationsstart nicht Schlange

Das US-Team setzt weiter auf eine Refinanzierung als Werbemaßnahme - Ecclestone-Kritik prallt ab - Modell soll bei Formel-1-Neueinsteigern Schule machen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem furiosen Start in das Formel-1-Projekt bleibt US-Neueinsteiger Haas mit beiden Beinen auf dem Boden. Dem sportlichen Erfolg der Mannschaft aus North Carolina folgt bisher nicht der wirtschaftliche, schließlich machen sich Sponsoren nicht nur auf dem Auto, sondern auch im den E-Mail-Postfächern rar. "Niemand steht Schlange, um dir Geld zu geben. Wir müssen uns zunächst noch stabilisieren", erklärt Teamchef Günther Steiner. Haas sei allerdings nicht darauf angewiesen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Für Haas ist die Formel 1 bisher weder sportlich noch wirtschaftlich ein Verbremser Zoom

Über das als Werbemaßnahme für den Automotive-Konzern des Patrons Gene Haas budgetierte Projekt sagt Steiner in Bezug auf Sponsoren weiter: "Es würde die Dinger etwas vereinfachen, einfach ist es deshalb aber noch lange nicht." Allerdings ist es nicht ausgeschlossen, dass bald ein Unternehmen aus dem Endkundenbereich auf den Boliden von Romain Grosjean und Esteban Gutierrez wirbt. Eine exklusive Litfasssäule für Haas' Maschinenwerkzeuge sollen sie nicht sein.

Bezüglich der Kritik Bernie Ecclestones und Pat Symonds', dass Haas sich den Erfolg als heimliches Ferrari-B-Team nur eingekauft hätte, bleibt Steiner gelassen: "Ich werde lieber dafür kritisiert, gut zu sein, als dass ich bedauert werde, weil ich so schlecht bin", sagt er Wochen nachdem er die Vorwürfe erstmals abgestritten hatte. In Richtung der Konkurrenz bemerkt er: "Ich betrachte es als Kompliment. Wenn sie glauben, es sei falsch oder den Regel widersprechend, sollten sie sich lieber daran gewöhnen."

Steiner ist überzeugt, dass das Haas-Modell Schule machen könnte. "Jeder kann es umsetzen, es ist regelgerecht", betont er, will sich aber nicht als Schulmeister zuletzt reihenweise gescheiterter Neueinsteiger aufspielen. "Ich würde mich nie als cleverer bezeichnen. Das sind gute Leute", sagt er über Lotus respektive Caterham und HRT (alle Neueinsteiger seit 1990 in der großen Fotostrecke!). "Manchmal ist es nötig, den Plan zu ändern. Es liegt jetzt an anderen, was sie tun. Das Reglement gilt für jeden."