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  • 10.08.2016 14:13

  • von Norman Fischer & Dominik Sharaf

Haas' punktelose Serie: "Unsere Strategie war grausam"

Teambesitzer Gene Haas gibt zu, dass sein Team zuletzt strategisch nicht unbedingt geglänzt hat und dadurch kaum gepunktet hat - Entwicklung eingeschränkt

(Motorsport-Total.com) - Haas war zu Saisonbeginn mit einem sechsten Platz in Australien und Rang fünf in Bahrain die Überraschung des Auftakts, doch mittlerweile wurde der Neuling in seine Schranken gewiesen. In den vergangenen acht Rennen konnte der Rennstall nur noch ein einziges Mal in die Top 10 vordringen und Punkte mitnehmen. Die Konkurrenz scheint vorbeigezogen zu sein, doch laut Teambesitzer Gene Haas haben sich nun vor allem strategische Unzulänglichkeiten in den Vordergrund geschoben.

Titel-Bild zur News: Gene Haas

Gene Haas ist nicht ganz zufrieden mit den strategischen Entscheidungen Zoom

"Wir hatten die Möglichkeit, ein paar Punkte zu holen, aber wir haben es nicht geschafft, weil unsere Strategie grausam war", sagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com' ganz unverblümt. Dem Amerikaner ist bewusst, dass die starken Ergebnisse zu Saisonbeginn vor allem durch Glück zustande kamen, denn etwa in Australien verhalf die Rennunterbrechung nach dem Unfall von Fernando Alonso enorm, weil Grosjean sich dadurch einen Reifenwechsel sparen konnte.

"Aber wer kann schon rote Flaggen vorhersagen? Wir hatten bislang nicht noch einmal dieses Strategieglück", erzählt Haas. Hatte man zuvor oft ein goldenes Händchen bewiesen, spielten die Umstände zuletzt nicht unbedingt in die Karten des Teams, auch weil die Rennen in Budapest und Hockenheim zuletzt äußerst ereignisarm waren. "Es gab einfach zuletzt weniger Fälle, in denen das Safety-Car herausgekommen ist, wovon man vielleicht hätte profitieren können", sagt er.

Allerdings muss der Teameigner unterstreichen, dass auch sein Team nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat. "Aber am Ende des Rennens kann man immer zurückblicken und sagen: Wenn wir das gemacht hätten, wären wir besser gewesen", macht er seinem Team keinen Vorwurf und weiß, dass vor allem die Reifenstrategie der Schlüssel zu Punkten ist. Er räumt ein: "Ich denke, dass die anderen Teams konstanter waren."

Möglicherweise ist ein weiterer Faktor, dass der VF-16 seit Saisonbeginn kaum weiterentwickelt wurde. "Die einzige Entwicklung, die wir gemacht haben, waren ein paar Änderungen am Frontflügel und am Heckflügel", sagt Haas und verweist lediglich auf ein weiteres Update des Ferrari-Motors, das Performance hätte bringen können. Mehr wird in dieser Saison auch nicht kommen, denn der Fokus liegt auch bei den Amerikanern auf 2017. "Wir müssen das aktuelle Jahr vergessen und weitergehen", so Haas.